Roter Punkt

„Auffahrt A61 Richtung Bingen gesperrt! Bitte folgen Sie dem roten Punkt!“

Ich habe jetzt seit 23 Jahren meinen Führerschein, hab ein paar bescheidene Jährchen als Berufskraftfahrer gearbeitet, bin auf gutem Weg zu meiner ersten Million Kilometer hinter dem Lenkrad und hatte trotzdem keine Ahnung, was die elektronische Anzeige von mir wollte. Öfter mal was neues hab ich gestern noch den Blogeintrag genannt und da war nun was neues. Und ich hab’s nicht gemocht.

Inzwischen hab ich auch nachgelesen, dass mancherorts Umleitungen mit roten Punkten ausgeschildert werden, aber bis gestern wusste ich das nicht und ich hab in der Dunkelheit und zwischen all den Blinklichtern leider auch keinen Punkt gesehen. Ich hatte meine kurze Dienstreise eine halbe Stunde zuvor mit einem Abendessen beendet, hatte einen guten Tag gehabt, aber es war 21 Uhr, vierzehn Stunden nach dem Losfahren und ich wollte schon gerne schnell heim. Es war ja noch nicht einmal die erste Sperrung auf dem 100 km kurzen Weg.

Gerettet hat mich am Ende zwar auch Google, aber davor tatsächlich was ganz altmodisches: Ortskenntnis. Nur in ihrer allergröbsten Form. Ich wusste mich im Raum zu orientieren und kannte eine zweite Route nach Hause und dass die grob in die richtige Richtung liegt. Trotzdem sehr hilfreich in den ersten Minuten, in denen Google einen immer wieder zurück zur gesperrten Straße leiten will.

Am Ende hat mich der Spaß keine Viertelstunde gekostet, ich bin ein paar neue Straßen gefahren und die Ankunft zuhause hat sich damit auch nochmal besser angefühlt. Trotzdem schön, dass 15-Stunden-Tage (mit immerhin 11,2 anrechenbaren Stunden) in meinem Teilzeitjob gerade eher die Seltenheit sind.

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