Wollte nur mal hallo sagen…

…denn wer weiss schon, ob Blogs demnächst noch erlaubt sind.

Wenngleich das Wahlergebnis mich nicht ernstlich überrascht: Enttäuscht sein darf man ja wohl, oder? Mir fehlen ehrlich gesagt ein bisschen die Worte. Wenn jetzt Finanzkrisen dazu führen, dass die FDP Wähler gewinnt, dann will ich gar nicht daran denken, was in Zukunft noch so alles möglich ist…

Aber was beschwere ich mich, ich bin ja nur einer aus dem Internet. Das geht mich ja nicht mal was an, oder?

28 Comments

Filed under Politik

28 Responses to Wollte nur mal hallo sagen…

  1. Jo

    Tja, und die Piraten haben das schlechteste Bundestagswwahlergebnis ihrer Geschichte erzielt *gg*

    …aber sehen wir es mal so: Die Grünen haben bei ihrer ersten Wahl 1980 nur 1,5% bekommen. Und die Piraten sind mit ~2% stärkste Splitterpartei. Das macht irgendwie Lust auf mehr…^^

  2. @Jo:
    Und so wie ich die nun bald regierenden Parteien einschätze, werden sie es nicht an Themen mangeln lassen, mit denen die Piraten sich weiter beschäftigen können. Vielleicht war das ja nur ein interessanter Auftakt, wer weiss…

  3. Nihilistin

    Bloggen wird sicherlich in 1-2 Jahren verboten, Sash…
    Wollte nur mal Hallo zurück sagen, weil ich einfach sehr deprimiert bin (auch wenn es natürlich vorhersehbar war; aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zum Schluss).

    Was las ich gestern noch auf spreeblick? Was kann die arme Tigerente dafür…benennen wir das Ganze doch in „Hornissenkoalition“ um.

  4. Bloggen wird auch in Zukunft erlaubt sein. Man muss sich nur in eine Bloggerdatei eintragen lassen, seinen Standort über einen implantierten GPS-Chip registrien lassen und jede Woche bei seiner extra dafür noch zu bildende Bloggermeldestelle persönlich vorsprechen. Bei Verstößen wird automatisch ein Bundestrojaner installiert und ein Lauschangriff gestartet. Ich sehe also keine großartigen Änderungen zur bestehenden Situation.

  5. Da bekomm ich echt Gänsehaut, wenn ich mir das nochmal durchlese: http://www.paramantus.net/?p=1387 Der arme Frank-Walter hat sowas von recht.

    Hallo zurück übrigens. War schön mit dir…

  6. Ich bin natürlich auch enttäuscht, aber in bezug auf Internetfreiheit usw., da kann man doch eher Hoffnung haben, weil da die FDP eine liberalere Haltung einnimmt als vorher CDU/SPD…
    LG

  7. @Nihilistin:
    Die Idee mit der Hornissenkoalition ist nicht schlecht. Die Tigerente kann ja nun wirklich nichts dafür. Komisch ist nur: Als ich gerade über das Wort „Tigerente“ nachdachte, und darüber, dass es sich aus zwei Tieren zusammensetzt… naja, jedenfalls musste ich kurz lachen, als ich Westerwelle und Ente in einem Gedanken zusammengefasst habe. 😉
    Aber ich verwehre mich dagegen, bei Merkel an einen Tiger zu denken…

  8. @Klaus:
    Vorsprechen kostet Geld… das macht die Arbeitsagentur gleich noch mit, da werden einfach ein paar Formulare mehr verschickt. Zumal es ja so oder so nicht uninteressant ist, wie sich so ein Arbeitsloser einen PC leisten können soll…

  9. @Paramantus:
    Ja, mit dir auch…
    Und der Frankie hat ja eh den Durchblick! Immer gehabt!

  10. @Sica:
    Natürlich besteht die Option, dass die FDP sich da ein bisschen stark macht. Wäre ja immerhin mal was brauchbares. Aber ich hab meine Zweifel. Denn irgendwie ist es mit der „Sicherheit“ und der „Freiheit“ in diesem Land ein bisschen komisch. Vielleicht ist das auch nur ein persönlicher Eindruck, aber: Kann es sein, dass die Gesetzesänderungen in diesem Bereich hier nur eine Richtung kennen? Mir würde spontan nichts einfallen, was irgendwann mal wieder gelockert oder abgeschafft wurde.
    Insofern glaube ich eher an 4 Jahre Stillstand. Irgendwas beschlossenes wieder zurückzunehmen traue ich insbesondere dieser Koalition nicht wirklich zu.

  11. Also dass etwas zurückgenommen wird, glaube ich natürlich nicht, nur, dass es nicht noch schlimmer wird und man auch in vier Jahren hier vielleicht noch seine Meinung äussern kann.
    Ist ja auch schon was…
    Das Soziale wird natürlich den Bach runtergehen und die Umwelt sowie der Tierschutz haben bei dieser Koalition natürlich auch keine Chance…
    LG

  12. Matthias

    Ich bin nun auch kein Freund von Schwarz-Gelb (und auch nicht von schwarz-rot, rot-grün, rot-dunkelrot-grün, ……), aber die Finanzkrise hätte es „mit mehr FDP“ nicht gegeben.

  13. Nihilistin

    @Matthias
    Ähm Matthias… „die Finanzkrise hätte es mit ‚mehr FDP‘ nicht gegeben“?
    Kannst Du das etwas näher ausführen?

  14. @Sica:
    Dass das ein wenig übertrieben war, will ich nicht in Abrede stellen.
    Ich denke aber auch, dass die FDP sicher unter gewissen Umständen bereit ist, Eingeständnisse zu machen, wenn ihr dafür vielleicht wo anders ein Zuckerchen winkt…

  15. @Matthias:
    Ich schließe mich der Frage von Nihilistin an:
    Wie meinst du das?

  16. Matthias

    Banken arbeiten normalerweise nach dem Prinzip der Marktwirtschaft. Sie vergeben Kredite an Leute, die sie auch wieder zurückzahlen können, mir ordentlich Zinsen obendrauf. So verdienen sie Geld.
    Da kommt nun aber ein Bill Clinton daher und sagt: Ich führ mal etwas Sozialismus hier ein und zwinge die Banken, auch kreditunwürdigen Leuten Kredite für ihr Haus auszustellen, damit jeder Amerikaner ein eigenes Haus hat!!1!einself.
    Da Banken nun aber immer noch Geld verdienen wollen, packen sie die Kredite bzw. die Optionen darauf oder wie auch immer es sich in diesem konkreten Fall nennt in ein großes Bündel und verkaufen sie an andere Banken. Damit sind sie einen Teil des Risikos los. Und hier beginnt das Kapitel der Risikofehleinschätzung.
    Das eigentliche Problem und der Beginn des ganzen war aber Clintons „Reichtum für alle!“. Kommt das einem nicht irgendwie bekannt vor?

  17. Nihilistin

    Matthias

    Matthias, Du willst jetzt nicht ernstlich mit jemandem darüber diskutieren, dass Bill Clinton in den USA den Sozialismus eingeführt hat (incl. Verstaatlichung der Banken, die er dann zu unsicherem Geschäftsgebaren gewzungen hat, vermutlich unter Androhnung von Beugehaft oder Arbeitslager)?

    Ansonsten empfehle ich Dir zur Feststellung, womit Banken Geld verdienen, entweder eine Bankenlehre, ein BWL-Studium, ein Praktikum bei einer Bank oder einfach auch nur die Lektüre einschlägiger international renommierter Tages- und Wochenzeitungen im Zeitraum zwischen Sept und Dez 08. Solltest Du tatsächlich der Meinung sein, sie arbeiten nach dem von Dir beschriebenen Kreditverfahren und erreichen damit ihre Renditen, so hinterlasse ich abschliessend in dieser Diskussion ein Zitat des von mir keineswegs geschätzten Herbert Grönemeyer: „Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht…..“

    Sozialismus in den USA, ich glaub das lass ich mir als Trademark irgendwo eintragen…..

  18. @Matthias:
    Das ist wirklich eine mehr als gewagte Theorie.
    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Kapitel „Amerikanische Innenpolitik unter Clinton“ nicht in- und auswendig kenne, aber ich bezweifel stark, dass irgendeine Bank völlig entgegen ihrer Geschäftspraktiken gezwungen werden kann, Kredite zu vergeben, die sie nicht vergeben will.
    Zumal es ein ziemlich willkürlicher Zeitpunkt ist, die Probleme anzusetzen. Denn je nach den äußeren Umständen funktionieren die Subprime-Kredite doch bestens. Und gerade die Optionen, das Risiko zu streuen, machen die Sache eigentlich gefährlicher als das „Ausgangsprodukt“ selbst.
    Den Ausgangspunkt für die aktuelle Wirtschaftskrise kann man je nach Überzeugung wahrscheinlich überall zwischen die Erfindung des Geldes und irgendeinen „Kredit x+1“ (der das Faß zum Überlaufen brachte) ansiedeln.
    Insgesamt würde ich aber behaupten, dass die Möglichkeit, sich ständig neue Finanzprodukte auszudenken, bei denen am Ende kaum noch ein Profi eine ernste Risikoeinschätzung leisten konnte, sicher mehr zum beschleunigten Zusammenbruch dieses Systems beigetragen haben.
    Zudem: Die notdürftige Rettung von allerlei Banken seitens des Staates ist nun auch nicht gerade das, was man wirtschaftsliberal nennen könnte…
    Was ich an der ganzen Geschichte wesentlich interessanter finde als irgendwelche singulären Ereignisse, die hier und da irgendwas bestimmtes bewegt haben, ist eher die Tatsache, dass dieses ganze Wirtschaftssystem immer „funktioniert“ hat, immerhin „das Beste ist, was wir haben“, aber sobald es – und das ja nicht ohne Regelmäßigkeit – zu Problemen führt, immer wieder einige kleine Schräubchen gedreht werden, damit das Ganze nicht völlig kollabiert.
    Ich finde die Tatsache, dass selbst die rücksichtslosesten Vertreter einer liberalen Haltung zugeben, dass es wohl ein Fehler war, Lehmann nicht zu stützen, bzw. wie wichtig selbiges bei der HRE war, ist schon recht vielsagend.

    Wenn man wirklich an einen sich selbst regulierenden Markt glauben will, bitte! Ich würde auch nicht behaupten, dass die Wirtschaftskrise dann schlimmer ausgefallen wäre. Nein! Wir wären gar nicht bis zu dieser Krise gekommen…

    Und zum Abschlusssatz: Ohne jetzt ernstlich die Linke verteidigen zu wollen:
    Aber „Reichtum für alle!“ ist als Forderung auch nicht absurder als „Reichtum für alle, die sich anstrengen und das richtige machen!“

  19. Basti

    Die Forderungen „Reichtum für alle“ oder „Jeder soll einen Arbeitsplatz bekommen“ sind ja gar nicht machbar. Ich denke, die wenigsten die kaum Geld haben wünschen sich Reichtum. Denen würde es schon reichen von Monat zu Monat über die Runden zu kommen. Dafür muss endlich was getan werden! Aber wie ist die Frage. Der Statt verpulvert Miliarden an Euro. Die Liste wäre unendlich lang für was. Aber wer denkt an die, die nichts haben…..

    Grüße Basti

  20. Mir macht es ja Hoffnung, dass gerade junge Wähler nicht CDU gewählt haben. Denn so könnte nach dem Wegsterben der Alten diese konservative Partei in die oppositionelle Versenkung verschwinden… :-/ Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auf der anderen Seite: Wir werden alle sehen, was wir in den nächsten 4 Jahren davon haben…

  21. @Basti:
    Ich sehe das große Problem insbesondere darin, dass eine Vollbeschäftigung eher nicht mehr erreichbar ist. Und wenn man es mal unvoreingenommen betrachtet, dann kann man doch auch sagen: „Ist ja schön, dass nicht mehr alle arbeiten müssen“. Oder vielleicht etwas allgemeinverträglicher: „Ist doch schön, dass alle nicht mehr so viel arbeiten müssen“.
    Aber die Gesellschaft klammert sich daran fest, dass man eben nur vernünftig leben kann/darf, wenn man einer Vollzeitarbeit nachgeht. Und auch wenn viele es als „unsozial“ oder „unfair“ bezeichnen würden, dass manche Leute von Sozialleistungen leben, so ist es – muss man ehrlich zugeben – doch eher der Neid.
    Zu deiner Aussage: Was ist schon Reichtum? Natürlich wünscht man sich ohne Geld nicht gerade Millionen. Das kommt erst, wenn man schon ein paar Hunderttausend hat.
    Ich sehe auch den Slogan der Linken – bei aller Abneigung gegen die Partei an sich – eher als überspitzt an. Denn wenn wir ehrlich sind, ist das, was heutzutage ein deutsches Durchschnittsleben ist, doch fast schon so mit Luxus vollgestopft, dass es anderswo als Reichtum gelten kann.
    Ich meine, es gibt viele Dinge, die ich nicht habe. Allerdings brauche ich die auch nicht. Ich hätte sie vielleicht gerne – aber der Status Quo ist für mich völlig in Ordnung – und ich bin mit 1000 bis 1500 € netto nun nicht gerade Spitzenverdiener…
    Ich würde wahrscheinlich immer noch arbeiten, wenn ich diese Summe als Grundeinkommen bekommen würde. Ja, mir ist zusätzlicher Luxus zusätzliche Arbeit wert.
    Auf der anderen Seite zahle ich von meinem „niedrigen“ Gehalt sehr gerne und aus voller Überzeugung Sozialbeiträge und das auch in dem Wissen, dass es Leute gibt, die nichts tun außer diese Leistungen zu bekommen. Mir sind die keine Rechenschaft schuldig! Denn besser anlegen als in das Wohlbefinden anderer Menschen kann man Geld, dass man „an den Staat“ zahlt, wohl kaum.

    Leider ist die Gesellschaft noch voll von Leuten, die es unverhältnismäßig finden, wenn sie – nur um „ein paar Asis durchzufüttern“ – nun einen Buchen-, statt einen Eichen-Tisch kaufen. Da muss ich mir an den Kopf fassen…

  22. @Paramantus:
    Ja, das ist in der Tat eine hoffnungsvolle Botschaft.Machen wir es doch einfach wie der Kohl damals: Aussitzen…

  23. Matthias

    Also zuerst einmal an Nihilistin:

    Warum hängst du dich so sehr an diesem Satz auf? Ich habe damals beim Schreiben tatsächlich etwas länger an dieser Stelle überlegt, dann aber die Überlegung verworfen. Dann nun mal extra für dich: In sozialistischer Manier. Er hat in die private Wirtschaft eingegriffen. Natürlich hat er damit nicht den Sozialismus komplett eingeführt, aber eben in diesem Punkt so gedacht.

    Zu dem Gesetz zitiere ich mal Wiki:
    Economist Stan Liebowitz wrote in the New York Post that a strengthening of the CRA in the 1990s encouraged a loosening of lending standards throughout the banking industry. He also charges the Federal Reserve with ignoring the negative impact of the CRA.[92] In a commentary for CNN, Congressman Ron Paul, who serves on the United States House Committee on Financial Services, charged the CRA with „forcing banks to lend to people who normally would be rejected as bad credit risks.“[99] In a Wall Street Journal opinion piece, Austrian school economist Russell Roberts wrote that the CRA subsidized low-income housing by pressuring banks to serve poor borrowers and poor regions of the country.[100] Jeffrey A. Miron, a senior lecturer in economics at Harvard University, in an opinion piece for CNN, calls for “getting rid” of Fannie Mae and Freddie Mac, as well as policies like the Community Reinvestment Act that “pressure banks into subprime lending.”[101]

    Aus dem Artikel „Community Reinvestment Act“ der englischen Wikipedia (die deutsche Version gibt da nix her). Fairerweise muss man sagen, dass die Meinungen da gespalten sind, aber alles andere würde mich auch wundern, die demokratennahen Leute werden einen Teufel tun und das zugeben.

    Aber bei einigen Punkten, Sash, muss ich mich wirklich doch sehr wundern:
    –Aber “Reichtum für alle!” ist als Forderung auch nicht absurder als “Reichtum für alle, die sich anstrengen und das richtige machen!”–

    Das musst du mir mal erklären.

    –Und auch wenn viele es als “unsozial” oder “unfair” bezeichnen würden, dass manche Leute von Sozialleistungen leben, so ist es – muss man ehrlich zugeben – doch eher der Neid.–

    Nun mal langsam. Okay, ich gebe zu, dass ich ein wenig neidisch bin. Ich reiß mir den Arsch auf für die Allgemeinheit und bekomme am Monatsende nicht sehr viel mehr als ein Sozialhilfeempfänger. Aber weißt du was? Alles andere wär mir zu blöd. Ich lauf auch nicht zu meinen Nachbarn und Freunden, bitte sie um Gefallen aber winke ab, wenn sie mich um einen bitten. Ich erzähl dir mal was, ich bin Ausländer. Matthias ist nicht mein Geburtsname. Meine Eltern kamen hierher aus einem Land weiter östlich und hatten keine Sprachkenntnisse, dafür gelernte Berufe. Meine Mutter hat keine Arbeit in ihrem Beruf gefunden, war sich aber nicht zu fein, putzen zu gehen. Besser als Sozialhilfe oder nichts zu machen, sagte sie. Inzwischen hat sie umgelernt. Mein Vater war während der ganzen Zeit hier in Deutschland 3 Wochen arbeitslos. Das sind jetzt 22 Jahre. Und wir alle waren uns nicht zu fein, auch Deutsch zu lernen. Darum habe ich kein Verständnis für Leute, die

    a) Sich abschotten und alle Formulare auf Türkisch haben wollen, weil sie auch nach 50 Jahren nur 20 Wörter wie „Sozialhilfe“ und „zahlen!“ radebrechen können
    b) sich zu fein sind, auch niedere Jobs anzunehmen
    c) oder überhaupt welche.

    Im übrigen stimmt es nicht, dass nicht alle Leute arbeiten brauchen. Na gut, vielleicht nicht alle, aber tatsächlich sind Tausende Jobs unbesetzt oder waren sie vor der Finanzkrise, weil es einfach nicht genug qualifizierte Leute gibt. Vor allem Ingenieure. Mittlerweile gibt es wieder mehr Lehrstellen als qualifizierte Bewerber. Und Bildung ist, im Gegensatz zu der landläufigen Meinung, nichts, was man „bekommt“, sondern etwas, was man sich in erster Linie aneignen muss.

  24. Leini

    So, wie angekündigt habe ich voller Frustration ein großes „NEIN DANKE“ auf den stimmzettel geschrieben. Ich hab nach der Wahl viel gerechnet und überlegt und und und …. natürlich auch mit dem Ergebniss gehadert. Aber im Ernst, welche Alternative hätte es gegeben. Wir hatten im Großen und Ganzen die Wahl zwischen Großer Koalition und Hornisse. Und in dem Fall is mir die Hornisse sogar lieber. Aus dem einfach Grund, es scheint sich bei Menschen nur dann was zu bewegen wenn es richtig weh tut und jetzt sticht sie zu.
    Ich hab ausgerechnet, dass die Hornisse (der Name is echt Klasse) zusammen auf 29,67% der Wahlberechtigten kommen. Das bezeichnen die als Wahlsieg?? Die Zahl über die alle reden sollten sind die 29,8% die nicht wählen gegangen sind und damit stärker sind als Hornisse. Die zwei Parteien die regieren werden haben zusammen weniger Stimmen als diejenigen die „Nein“ gesagt haben. Alle sprechen über die Verteilung der Prozente. Und jetzt komm ich, nach viel Getippe und mittlerweile nem Blutdruck, der meinen Arzt erschrecken würde, zu einem Text den Sash von mir veröffentlicht hat (Danke nochmal). Mein Auruf an die 29,8% ungültig zu wählen. Ihrem Frust nicht durch nichtwählen, sondern durch ungültig wählen Luft zu machen. Ich werde die nächsten vier Jahre genau dafür Werbung machen. Ganz egal ob es eine Partei schafft mich auf ihre Seite zu ziehen. Denn so wie es jetzt passiert, wird es immer wieder passieren. Die, die nicht hingehen werden nicht erwähnt.
    Tut mir leid wenn ich jetzt schon mehr geschrieben hab als die meisten lesen werden, aber da kommt noch was.
    Das System wird zusammenbrechen. Da können wir in Deutschland tun und lassen was wir wollen. Dieses System funktioniert global und das ist das Problem. Wie wollen nationale Regierungen darauf Einfluß nehmen was international agierende Unternehmen tun. Die einzelnen Regierungen kriegen es nicht hin so zusammenzuarbeiten wie sie es müssten. Die Folge ist, die immer größer werdenden Konzerne werden immer weniger weil die kleinen Unternehmen aufgekauft oder verdrängt werden. Am Ende wird die Welt ganz offen von Wirtschaftsbossen regiert und wir der kleine Bürger dieser Welt können nicht mehr viel tun.
    Zu der Forderung „Reichtum für Alle“. Was spricht dagegen den Wohlstand den wir auf der Welt haben so zu verteilen, dass alle leben können ohne Angst haben vorm Verhungern zu haben?? Das sind die 10% die 90% Welt besitzten und die uns in Zukunft regieren werden.

    In diesem Sinne. Na denn Prost.

  25. Leini

    @Matthias
    Wir können nicht sagen was passiert wäre wenn, immerhin ist die lehmann brothers erst nach ca. 8 Jahren Bush zusammengebochen.
    Ich bin mit dir einer Meinung, dass es Leute gibt die das Sozialsystem ausnutzen, die sich weigern zu integrieren, keinen Bock haben zu arbeiten oder was auch immer, aber das sind auch nciht die um die es in diesem System gehen sollte. Auch du wirst bereitwillig für die Leute zahlen die das Pech haben keine Arbeit zu bkommen, plözlich Arbeitsunfähig we4rden oder was da sonst noch alles passieren kann, oder ?

  26. Matthias

    Natürlich, aber wieviele sind das mittlerweile?
    Ich kenne selbst genug Leute, die es bitter nötig und auch verdient hätten. Ein Mädchen, welches jahrelang von mehreren Kerlen missbraucht wurde und arbeitsunfähig ist, Behinderte und unschuldig in Not Geratene. Aber all diesen wird nicht die Unterstützung zuteil, die sie bekommen sollten, weil andere die Hand offen halten, die es garnicht nötig haben. Und schlussendlich geht es um genau die Leute, weil es diese Leute sind, die das Solidarsystem zusammenbrechen lassen werden. Wenn die Leute es satt haben, nach 30 Jahren Berufstätigkeit nach 6 Monaten Arbeitslosigkeit auf Hartz-IV-Niveau abzurutschen, weil die Arbeitslosenversicherung kein Geld hat. Das Solidarsystem hierzulande ist mehr oder weniger unfreiwillig, aber die Leute zahlen, noch. Der Michel ist geduldig, aber irgendwann reicht es bestimmt auch ihm.

  27. @Matthias:
    Das war gar nicht als persönlicher Angriff gedacht – obwohl ich zugegebenermaßen deine Meinung nicht teile.
    Wie du ja selbst hier in den Kommentaren lesen kannst, arbeite ich, und das tue ich gerne. Ich will auch gar nicht in Abrede stellen, dass es eine Leistung ist, wenn sich eine Familie wie deine in einem fremden Land „hocharbeitet“, bzw. wieder von vorne anfängt.
    Aber ganz im Ernst: Die Diskussion um Sozialhilfebetrug ist doch hinfällig, so lange es mehr Menschen als Arbeitsplätze gibt. Ob jetzt Leute keine Arbeit haben, weil sie nichts finden oder weil sie nicht suchen – das wirkt sich auf keinen Geldbeutel aus.
    Und ob es gesamtgesellschaftlich nicht sogar diskussionswürdig wäre, zu schlecht bezahlte Jobs nicht anzunehmen und so eine Lohnerhöhung zu erzwingen, das werfe ich auch gerne in den Raum.
    Je weiter wir darüber diskutieren, desto mehr läuft es eben auf Neid als Faktor hinaus. Der arbeitende Mensch ist genervt, dass jemand anderes ein leichteres Leben hat. Tatsache ist aber doch, dass letztlich alle Menschen wenigstens ein würdiges Leben führen sollten. Ich hoffe, wenigstens in diesem Punkt sind wir uns einig. Es wird immer Leute geben, die das aus Mangel an Fähigkeiten, an Angeboten oder vielleicht sogar aus für uns unverständlichen Gründen nicht können werden. Also muss eine Lösung her.
    Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass es wirklich der Höhepunkt der Zivilisation sein soll, dass Eltern von seit der Geburt schwerbehinderten Kindern noch nach 30 Jahren regelmäßige Überprüfungen erdulden müssen, ob das Kind nun vielleicht nicht doch mal arbeiten könne…
    Und wie gesagt: Das „Reichtum für alle“ würde ich eher in die Richtung interpretieren, dass jeder ein lebenswertes Leben verdient hat – und damit ist die Forderung sogar vernünftiger als die danach, dass es eben die Leute schaffen, die dies oder das geleistet haben.
    Wieso ist es so wichtig, ob jemand Vollzeit arbeitet? Einfach so, weil es schon immer so war und wir keinen Bock haben, mal drüber nachzudenken, obwohl es unser Leben weit mehr beeinflusst als eine lächerliche Steuerreform?
    Zumal es so verdammt viel Arbeit in diesem Land gibt, die in keinster Weise vernünftig entlohnt wird. Von der Erziehungsarbeit der Mütter über die ganze ehrenamtlichen Tätigkeiten bis hin zu „privat“ verrichteten Arbeiten. Im Grunde ist es also schlicht falsch, dass das System funktioniert – aber wenn man bezahlte Arbeit hat, sieht es natürlich wunderbar aus. Klappt ja alles…

  28. @Matthias:
    Jetzt steig ich doch mal in die Diskussion ein.

    1.
    Ich stimme deiner Theorie zur Finanzkrise nicht zu, weil der Auslöser nicht die Hauskredite an sich waren und die Ursache viel viel früher zu suchen ist. Aber dazu vielleicht später mehr.

    2.
    Du schreibst zu den „Sozialschmarotzern“, dass es nur zum Teil Neid ist. Aber worin ist deine Abneigung sonst begründet? Denn du kannst Ihnen ja wohl kaum vorwerfen, dass er dir persönlich zu blöd wäre, wie sie zu handeln.

    3.
    Du hattest genau wie ich das Glück in einem Umfeld aufzuwachsen, in dem man lernt, dass man nicht für andere zur Schule geht. Wir haben von unseren Eltern gelernt, dass man sich Bildung aneignen kann, dass es ein Privileg ist und dass man es nur für sich selber tut.
    Aber was wirfst du all denen vor, die dieses Glück nicht hatten?
    Kannst du von einem 8-jährigen erwarten, dass er weiß warum er zur Schule geht, wenn es ihm niemand beigebracht hat?
    Erwartest du von einem Jugendlichen, der Bildung nur als Strafe und Zeitverschwendung kennengelernt hat, dass er zur Abendschule geht um einen Abschluss nachzuholen?
    All diese Menschen müssen Hilfe und Bildung „bekommen“, damit sie lernen wie man es selber schafft. Diese Verantwortung jeden Menschen zu einem mündigen Bürger heranzuziehen darf eine soziale Gesellschaft nicht auf das Individuum anschieben.

    Und im Übrigen finde ich deshalb deine Einstellung gegenüber jenen, die bisher nicht die Chance bekommen haben ihr Potenzial zu entwickeln, unangemessen überheblich.

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