Einparken für Profis

Ich bin ein wenig vorbelastet, was dieses Thema angeht. Ich bin beruflich Fahrer, und das ist mir bewusst. Ich bin zwar mitnichten fehlerfrei, wahrscheinlich noch nicht einmal arg über dem Durchschnitt, was das Beherrschen eines Autos angeht. Aber manchmal kann ich es einfach nicht fassen, wie unfassbar unausgeprägt das Verständnis für Fahrphysik sein muss, um einen Führerschein zu bekommen.

Von Extremfällen wie „Ich darf in einer vereisten Kurve nicht über 120 km/h fahren“ will ich gar nicht reden. Ich habe heute nachmittag einer Person zusehen dürfen müssen, die fünf Minuten lang versucht hat, einzuparken. Das Ergebnis war: Die andere Person, auf die die erste Person offenbar warten wollte, kam vor Vollendung des Parkvorgangs wieder aus dem Kaiser’s und damit hatte sich die Sache erledigt. Warum mich das so schockiert? Nun, ich habe selber schon ewig andauernde Einparkversuche hinter mir. Mit Sprintern in engen Einbahnstraßen mit kurzen Parklücken beispielsweise – oder wenn ich der Meinung war, dass der Parkplatz groß genug ist, auch wenn vorne und hinten nur je 4 cm Platz sind (Nicht lachen, das ist mein persönlicher Rekord mit Jan, dem Scénic meiner Mutter, auf den ich sehr stolz bin!). Aber wir reden hier von einem Supermarktparkplatz (quer zur Fahrbahn), der mit einer Breite von spekulativ geschätzten 3,50 m eindeutig in der Lage war, den Kleinsttransporter mit ca. 2 m Breite aufzunehmen. Die Person am Steuer schien allerdings grundsätzlich mit dem Vorhandensein einer – huch wie unüblich! – Vorderachslenkung überfordert zu sein, so dass sie es (trotz ausreichendem Platz zu allen anderen Seiten) nicht hinbekommen hat, das Fahrzeug so abzustellen, dass ihr ein Ausstieg möglich gewesen wäre.

Das finde ich dann für jemanden, der in der Stadt ein Fahrzeug bewegt, doch etwas mangelhaft. Und das ist nicht überheblich gemeint! Ehrlich!

Ich hab sowas aber bei einer EnBW-Mitarbeiterin schon einmal beobachten dürfen, die einem ADAC-Wagen aufgefahren war (oder war es andersrum?). Da wären die beiden Autos mit dem Lenkeinschlag in die richtige Richtung recht schmerzfrei entkeilt gewesen, und stattdessen endete das Ganze mit einer unter schrecklichem Lärm herausgerissenen Stoßstange…

Naja, wenn ich dann erstmal ein paar hunderttausend Kilometer im Taxi hinter mir habe, dann könnt ihr in meinem Nachbarblog sicher auch einiges über meine eigenen Verfehlungen beim Fahren lesen.

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