Kurz vor der Flucht

Es ist Sonntag Morgen, 11 Uhr etwa. Hier in der WG sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Seit langem haben wir mal wieder richtig viel Besuch, und damit einhergehend hat Nico sein letztes Zeug aus dem Süden mitgebracht.
Wieso aber kurz vor der Flucht. Nun, ich bin nun noch ziemlich genau 12 Stunden in Berlin, und dann wird ein Reisemarathon beginnen, der es in sich hat. Die nächsten zwei Wochen bin ich in Spanien, eine Kinderfreizeit für den Kreisjugendring Rems-Murr e.V. mitbetreuen. Was liegt auch näher, als von Berlin aus mit ein paar Kindern aus Backnang und Umgebung nach Spanien zu fahren?
Naja, dazu werde ich heute Nacht die Gelegenheit nutzen, und mit Goran und Anastasia in den Süden brettern, was mir weit lieber ist, als eine unbekannte Mitfahrgelegenheit. Ich finde Mitfahrzentralen grandios, aber wenn man in einen Teil der Autos nicht reinpasst, Gepäck für zwei Wochen dabeihat, dann wird das Finden schon wieder schwer. Und diese Fahrt passt zeitlich super. Denn mit 11 Uhr habe ich es wirklich: Um 11 Uhr morgen früh, also in 24 Stunden, werde ich mich mit dem Team in Backnang treffen und um 15 Uhr geht es dann mit dem Bus Richtung Spanien.
Davor gibt es natürlich noch das Übliche zu tun: Packen, waschen, aufräumen, fluchen dass man was vergessen hat und es Sonntag ist, Wegverpflegung arrangieren und natürlich sich einreden, wie sehr man alles vermissen wird.
Dabei ist es in mehrerlei Hinsicht lange her, dass ich soweit abgeschlagen von der Welt hier war. Zudem ist es das erste Mal, dass ich meine Freundin mal zwei Wochen nicht erreichen kann. Haben wir gestern erstaunt festgestellt 0.o
In Spanien selbst war ich 1997 das letzte Mal.
Meine Spanischkenntnisse reichen ziemlich genau soweit, dass ich ohne unnötige Höflichkeitsfloskeln in der Kneipe ein Bier bekomme – zumindest wenn der Barkeeper ein wenig Fantasie hat 😉
Neben Ozie und der besuchsreichen Zeit in der WG wird mir natürlich auch mein Blog fehlen, denn man gewöhnt sich schon sehr daran, jeden Tag zu schreiben und auch immer wieder Feedback zu bekommen. Verkraftbar sollte es aber sein. Dafür liege ich im optimalen Fall in 48 Stunden knapp 2000 km von hier entfernt an der Mittelmeerküste, hole mir den ersten richtigen Sonnenbrand seit 10 Jahren und lasse mich von ein paar Kindern deswegen auslachen. Sind doch an sich schöne Aussichten, und ich werde so oder so wenig Zeit haben, darüber nachzudenken, was mir jetzt zu Hause entgeht, weil ich genug Action haben werde.

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