Ich und die Ärzte

Während ich mit der Fun-Punkband dieses Namens immer schon nette Konzerte und feinste pubertäre Witze verbunden habe, sind Ärzte im eigentlichen Wortsinne selbst oft am Verbinden. Ich bin nicht ganz glücklich mit diesem ersten Satz, aber ich will ja auch irgendwann weiterschreiben können.

Restkrankheitsbedingt habe ich heute mal wieder meinen Arzt aufgesucht, was seinen Zweck wie üblich vor allem darin hatte, einen gelben Schein abzuholen, der meinen Verdienstausfall beschränkt. Verdammte Axt, was werde ich auch ausgerechnet übers Wochenende krank!

Ganz clever bin ich gleich zur Praxisöffnung hingefahren, um mich vordrängeln zu können auf Kosten der Rentner, die für den Fußweg 5 Minuten länger brauchen als geplant. Das war mal wieder eine Fehlentscheidung, denn telefonisch hätte ich erfahren können, dass die Praxis diese Woche geschlossen ist…

Also hab ich mich verzweifelt in Richtung meiner Heimatgefilde aufgemacht. Das Dumme in Marzahn ist, dass eigentlich kein Arzt noch Patienten annimmt. Ich hatte allerdings gleich vor der Haustüre Glück und bin als Notfall dann doch untergekommen. Ich strapaziere die Geldbeutel meiner Mitmenschen nur ungerne, aber alleine zwei unfreiwillig freie Wochenendtage kosten mich rund 200 €. Da hört in meinem Universum der Spaß auf.

Allerdings teilen die wenigsten Ärzte meine Ansichten zum Thema Krankschreibungen. Meist lassen sie sich unterteilen in die eine Gruppe, die eine Krankschreibung am liebsten auf die paar Stunden des Arztbesuches beschränken möchte, und neben Cholera, Lungenpest und abgesägten Körperteilen sowieso kaum eine Notwendigkeit für derartige Maßnahmen sehen – und die andere Gruppe, bei der man nach der nüchternen Beschreibung einer wegen Kopfschmerzen durchwachten Nacht die Möglichkeit erhält, nach umfassender Untersuchung durch 8 angesehene Spezialisten und einer ambulanten 4-wöchigen Therapie eine übergangsweise halbjährliche Krankschreibung bis zur zweimonatigen Reha bekommt.

Wie es der Zufall so will, ist mein Plan auf der Jagd nach einem gelben Schein aber in der Regel weder, dass ich ihn mir ausreden lasse, noch der zusätzliche Aufwand eines stark verfrühten Rentenantrages. So durfte ich auch dieses Mal wieder feilschen und meiner Übergangsärztin klarmachen, dass ich zwar gerade noch nicht arbeitsfähig bin, durchaus aber plane, die Wiederaufnahme meiner Tätigkeit nicht hinter meinen vierzigsten Geburtstag zu schieben, wenn ich noch nicht einmal weiss, was ich an meinem dreißigsten so mache.

Also haben wir uns auf Mittwoch geeinigt. Meinetwegen.

PS: Ich möchte an dieser Stelle als Nacht- und Wochenendarbeiter anprangern, dass es kaum möglich ist, mit einem normalen Aufwand eine Krankschreibung für Freitag zu erhalten!

5 Comments

Filed under Vermischtes

5 Responses to Ich und die Ärzte

  1. Und ich bekomme den gelben Urlaubsschein auf telefonische Vorbestellung. „Doc, ich tanze ums Klo. – Rest der Woche? – Reicht!“. Nur noch hinfahren, abholen und 10 EUR Tribut entrichten.

  2. Hm,
    und mit Samstag und Sonntag stelle ich mir das ebenso vor. Normalerweise datieren die den ja eh nur einen Tag zurück …

  3. Ozie

    Hach Liebster, Dankeschön für das nette Valentinsgeschenk 🙂

  4. @Der Maskierte:
    Das ist edel…

    @ednong:
    Ja, aber bis Samstag rückdatieren geht meistens noch – ist insofern machbar. Bis Freitag hat noch nie geklappt 🙁

    @Internet:
    Hach Internet, danke für die zweite Freundin 😉

  5. wg

    kann man sich in .de nicht einfach selbst wieder gesund melden, wann man will?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert