Zwanziger gegen Zwanziger

Ich habe bisher eigentlich nichts geschrieben über den seit geraumer Zeit schwelenden Rechtsstreit zwischen dem Journalisten Jens Weinreich und dem DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. Das ist Faulheit gewesen und Unwissenheit. Es ging immer fleißig hin und her, und wenn ich ehrlich sein soll: Besser als Weinreich selbst oder gar Stefan Niggemeier hätte ich den Sachverhalt kaum wiedergeben können.

Kurz und unvollständig:

Es geht im Prinzip um eine Kleinigkeit: Jens Weinreich hat sich erdreistet, Theo Zwanziger als „unglaublichen Demagogen“ zu bezeichnen. Dafür gab es diesen und jenen Grund, das ist alles im Verlauf der inzwischen drei Verfahren zur Sprache gekommen. Zwanziger sieht sich dadurch in seiner Ehre verletzt, angeblich weil er sich damit als Nazi bezeichnet fühlt. So war vor Gericht auch Thema, ob das Wort eine zwingende Verknüpfung mit dem Nationalsozialismus hat, oder ob es auch dessen ungeachtet verwendet werden kann, um das Wirken eines Menschen zu beschreiben. Bisher hat Weinreich von allen Gerichten Recht bekommen, sein Ausspruch sei von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Richtig rabiat kam es aber erst dann: Der DFB veröffentlichte eine sachlich inkorrekte Pressemitteilung, in der – um es vereinfacht darzustellen – Zwanzigers Position die einzige war. Es wurden Lügen über Weinreich und den Prozess an hochrangige Leute herausgegeben, um Stimmung gegen den Sportjournalisten zu machen.

Jedes eindeutige Urteil, sowie teilweise Details werden nun von Zwanziger erneut angefochten und die Verfahren damit verschleppt. Im Gegensatz zu Weinreich kann sich Zwanziger das leisten, da er die Gerichtskosten nicht selbst tragen muss als DFB-Präsident, und zudem wahrscheinlich ein bisschen besser ausgestattet ist in Finanzdingen.

Nun hat Weinreich sich – entgegen seiner ursprünglichen Planung -entschieden, doch um Spenden zu bitten, weil ihm die Kosten über beide Ohren wachsen. Ich selbst bin gerade leider sehr klamm (heute kam Post von der Polizei…), und möchte hiermit einen Hundeblick zu meinen Lesern werfen, und damit darum bitten, sich wenigstens den Spendenaufruf von Weinreich durchzulesen, und ggf. eben einen Zwanziger gegen Zwanziger springen zu lassen.

Für alle Interessierten kann ich noch die Beiträge von Niggemeier zum Thema empfehlen.

Nachtrag: Hier noch das Logo, das Jan der „Kampagne“ gespendet hat:

Zwanziger gegen Zwanziger!

Zwanziger gegen Zwanziger!

2 Comments

Filed under Medien, Politik

2 Responses to Zwanziger gegen Zwanziger

  1. hm, dem ursprung nach heisst demagoge doch übersetzt volksredner, oder? später wurde dann eben volksverhetzer, hetzer etc draus.
    ich hab da bisher nicht von gehört aber den zwanziger kann ich ohnehin nicht leiden…

  2. Ja, das ist eine der Ungeheuerlichkeiten bei der Sache, Zwanziger beruft sich bei dem Streit auf die Definition im Duden. Blöd nur, dass auch da nicht drin steht, was er gerne hätte…
    wie gesagt: Ekeliges Thema!

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