Nudeln mit Tomatensauce

Willkommen in der Realität! Narf.

Ich hatte mich gefreut, das endlich hinter mir zu haben: beim Einkaufen im Supermarkt zuerst auf den Preis zu schauen, Geld zu zählen, mir die Zeit mit Gedanken über diesen Quatsch zu versauen. Muss ich nun aber erst einmal wieder.

Ich will eigentlich nicht meckern, im Grunde geht es ja bergauf. Aber die letzten Monate (vor diesem) war das Taxigeschäft mau, ich hab viel geschrieben, was erst in der Zukunft vergütet wird; entsprechend wenig gearbeitet – und dann überraschen einen plötzlich wieder die alten monatlich fälligen Abbuchungen. Ich schätze, jeder von Euch kennt das, und sei es nur aus der Vergangenheit. 🙂

Nun ist halt mal wieder ein Monat angesagt, wo das alles ein bisschen schwieriger läuft und rechtzeitig das Geld von A nach B überwiesen werden muss. Dazu hier mehr arbeiten, dort ein bisschen sparen, ein bisschen Verzicht üben und hoffen, dass das am Ende ausreicht. Mal wieder Nudeln mit Tomatensauce essen – nicht nur, weil es lecker; sondern auch, weil es günstig ist.

Ich glaube, einer der Mythen des Erwachsenwerdens ist, dass man diesen Mist irgendwann völlig hinter sich lassen kann.

Gut, natürlich verdient man in manchen Jobs genug, damit man nicht übers Essen nachdenken muss – aber dann hat halt der teure Wagen einen kapitalen Getriebeschaden oder der Regen tropt durchs frisch gedeckte Dach des Eigenheims. Das Geheimnis ist vielleicht weniger, irgendwann endgültig ausgesorgt (das Wort schon!) zu haben; sondern mit Problemen umgehen zu können.

Und das zumindest, glaube ich jedenfalls, kann ich inzwischen. Können wir inzwischen. Und es hilft ungemein, nicht vergessen zu haben, wann die Unternehmen, mit denen man Verträge hat, ihre Konten wirklich checken und Mahnungen verschicken. Zumindest in den ersten Monaten der Krise lässt sich viel durch Verschiebungen arrangieren – da könnten finanziell unabhängige Besserverdiener sogar weniger Wissen haben, als jonglierbegabte WG-Finanzverwalter wie wir. 😉

Vor allem aber will ich mal eines loswerden, was ich immer wieder – auch dieses Mal, shame on me! – vergessen habe: es hilft, ich auszutauschen, gemeinsam zu planen und Strategien zu entwickeln. Noch vor 24 Stunden haben mich die größer werdenden Sorgen fast erdrückt – jetzt geht es mir geradezu blendend, alleine weil ein Plan existiert.

Ich will ehrlich gesagt keine Einzelheiten nennen, aber ich kann z.B. sagen, dass es unglaublich hilfreich ist, mal in der Waschmaschine nachzusehen, was sich an Kleingeld in der Gummilippe an der Tür angesammelt hat. Und immer fleißig Nudeln mit Tomatensauce (in meinem Fall auch mal Tomatensuppe mit Nudeln) essen! Das ist immer ein guter Plan.

PS: Das ist bewusst kein Betteleintrag geworden, in dem ich versuche, Euch zu Spenden zu überreden. Eigentlich sollte das eher eine Warnung sein, dass wir uns diesen Monat nur treffen können, wenn Ihr mir ein Bier ausgebt. 😉
Aber einen großen Dank möchte ich an die aussprechen, die mir trotzdem ohne Vorwarnung einfach mal so was über Flattr, Amazon oder Paypal haben zukommen lassen: Ihr seid sowas von die Besten, echt jetzt! <3

32 Comments

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32 Responses to Nudeln mit Tomatensauce

  1. hrururur

    Wenn noch Nudeln gehen, ist es noch nicht arg. Und das meine ich leider und aus Erfahrung ernst. Nudeln sind ne ziemlich teure Ernährung(auch wenn sie super schmecken). Richtig schlimm Ebbe ist erst, wenn man bei Pellkartoffeln mit Pellkartoffeln angekommen ist. Aus der Mikrowelle, weil der Herd zu stromhungrig ist(und ja, das macht sich bei nem E-Herd durchaus beim nächsten Abschlagsberechnen bemerkbar).

    Ich drück dir natürlich trotzdem die Daumen, dass mal wieder jemand ein Monstertrinkgeld liegen lässt, aber erst am Ende der Schicht, damit du nicht einfach ne halbe Schicht draus machst 😛 das darf auch gerne mehrmals passieren und dann sollte das Essensbudget ja wieder etwas großzügiger werden.

  2. @hrhrurur:
    Danke! 🙂
    Aber mal im Ernst: Nudeln haben doch auch eine üble Inflation erlebt, oder? In Stuttgart (!) hab ich für die WG ständig Nudeln für 19 oder 29 Cent gekauft. Ich weiß, das ist bald 10 Jahre her. Aber kaum, dass ich nach Berlin (wo es ja eher günstiger ist) gezogen bin, haben die Dinger plötzlich pro 500g-Tüte meist einen Euro gekostet. Und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, warum das so ist. Aber es entscheidet enorm die Frage, ob das noch ein günstiges Essen ist …

  3. hrururur

    Ist es nicht. Also akut ist das schon okay, je nach Soßenpreis ist das ganz okay, aber wenn das Monatsbudget für Essen erstmal unter die dreißig Euro rutscht, dann werd ich ehrlich gesagt mit Nudeln nicht mehr satt, auch nicht, wenn die Soße zugunsten von mehr Nudeln weglass. Kartoffeln sättigen besser, weil sie wenigstens ein paar Mikronährstoffe mehr haben und halt einfach mehr bei rumkommt bei 5€/Zentner, also 10ct pro Kilo. Ein Kilo eine Mahlzeit. Macht dreißig Cent am Tag. Plus halt Strom und Wasser. Und bei Pellkartoffeln lässt sich das Wasser auch durchaus den ganzen Tag nehmen, spart Salz. Sind bei Mikrowellenzubereitung alles zusammen etwa 36ct am Tag.

    Wird aber noch unterboten, wenn man Reis nimmt, aber den kann ich nicht wochenlang sehen, geht einfach nicht. Aber abwechselnd mit Kartoffeln schon. Damit ich so ess, muss das Budget aber unter fünfzehn Euro im Monat fallen und das ist zum Glück selten und sehr sehr lange nicht vorgekommen. Aber wenn’s finanziell so aussieht wie im Moment mit fast dem Hartz-Satz beim Essen, dann nehm ich oft Reis statt Nudeln und kauf mir mehr Gemüse und so Zeug dafür. Irgendwann muss der Körper ja mal seine Nährstoffe kriegen.

    Zum Glück vertrag ich Kohlenhydrate gut, merk ich gerade. Lowcarb wäre oft einfach zu teuer gewesen.

    Achso und Nudeln sind durch billigere Herstellung, gefallenen Weltweizenpreis und ganz schlicht Preiskampf so billig. Und zwei der drei Punkte kosten letztlich die Gemeinschaft, aber halt noch nicht jetzt.

    Also wenn’s etwas mehr kneift im Portemonnaie, dann ruhig mal beim Türken nen Sack Reis mitnehmen. Beim Araber sind die hier in HH zumindest teurer -.-‚ das macht sich als Nudelersatz bei häufigem Konsum echt bezahlt, wenn man ab und an stattdessen Reis nimmt. Ich bin mir sicher, dass hier irgendwann mal irgendwer von dem Tipp profitiert. Ich hab im Umfeld sooo viele Leute, die Reis für teuer halten, weil sie nur die Kochbeutel oder ähnliche Apothekenverpackungenfür Reis kennen, da wird hier auch einer dabei sein^^

  4. Mike

    Hi Sash, bitte versteh den Beitrag jetzt nicht falsch, ich will weder oberlehrerhaft noch gehässig oder gar schadenfroh rüberkommen. Das ist absolut nicht meine Absicht und das möchte ich klarstellen, ich hoffe du verstehst das auch nicht so. Aber ich bin neugierig, und hoffe du verzeihst mir deshalb die Frage.

    Als jemand, der früher auch immer zu wenig Geld hatte, als jemand der heute sehr viel arbeitet (und glücklich damit ist). Wenn du zu wenig Geld hast – vielleicht nicht immer, aber zumindest im Moment – warum arbeitest du dann nicht mehr? Warum reitest du – gefühlt – immer darauf rum, dass du ja meist nur 2,5 bis 3 Schichten pro Woche machst? Warum nicht mal 5 draus machen oder bei akuter Geldnot oder auch wenn man sich mal was leisten will, 7 Stück? Gerade in deinem Job sollte das doch einfach möglich sein, ich lese auch immer raus, dass deine Chefs so flexibel sind, dass du dir einfach mal auch an einem anderen Tag das Auto schnappen und ein paar Stunden runterreißen könntest. Oder, wenn sich das Taxifahren unter der Woche nicht lohnt (du bekommst ja ausschließlich eine Umsatzbeteiligung, keinen Grundlohn pro Stunde, oder?), dann sich noch etwas anderes suchen für ein paar der anderen Tage? Gerade als Nachtschichtler sollte es doch einige Sachen geben, ich denke da z.B. an Tankstellen, wo du deinen festen Lohn bekommst und in der ruhigen Phase vielleicht sogar nebenbei an deinem Buch weiterschreiben kannst…

    Das ist etwas, was ich auch in meinem Freundeskreis erlebe, aber leider nicht verstehen kann. Bei mir war immer die Devise, wenn ich zu wenig Geld habe, dann arbeite ich eben mehr, und verdiene das, was ich brauche. Und aus meiner Erfahrung klappt das ganz gut. Nimm es mir nicht übel, aber ich finde es seltsam, eher Geld von anderen Leuten anzunehmen (ich weiß, du rufst nicht direkt dazu auf, aber nehmen tust du es dann doch), als sich selbst halt mal aufzuraffen und mehr zu arbeiten und damit ganz automatisch mehr zu verdienen. Versteh mich nicht falsch, ich habe irgendwie Respekt vor deiner Einstellung, gleichzeitig kann ich aber nicht verstehen, wie man immer wieder predigen kann, man sei mit einem Monatseinkommen von roundabout 800 Euro glücklich und zufrieden, und wenn man dann merkt dass es offenbar doch nicht reicht, dann wird gejammert, anstatt einfach aus seiner 3-Tage-Woche halt mal zumindest eine 5-Tage-Woche zu machen.

    Ich arbeite übrigens bis auf wenige Ausnahmen 7 Tage die Woche, bin sehr glücklich damit, und auch wenn mich manche meiner Freunde als „Workaholic“ betiteln, am Ende sind es dann immer sie, die irgendetwas wegen „kein Geld“ absagen müssen. Ich finde, der wahre Luxus ist es nicht, wenig zu arbeiten, sondern in so einer Situation nicht aufs Geld schauen zu müssen, und dann eben auch mal für zwei bezahlen zu können.

    Würde mich wirklich über deine Meinung zu dem Thema freuen, vielleicht habe ich ja auch was falsch verstanden. Ich weiß, du arbeitest momentan viel an deinem Buch, aber deshalb kann man sich doch trotzdem nachts mal ein paar Stunden zum Geld verdienen aus dem Haus schleppen, erst recht, wenn es gerade knapp ist. Ist zumindest meine laienhafte Ansicht.

    Grüße
    Mike

  5. hrururur

    @ Mike:

    Für manche ist eben Geld Luxus, für manche Zeit.

    Ich persönlich würde an Sashs Stelle allerdings wohl auch auf fünf ganze Schichten aufstocken, egal was derStundenlohn sagt, kommt am Ende ja mehr bei rum. Bei den oft erwähnten Ewigkeiten an der Halte müsste sich doch Gelegenheit bieten zumindest mental am Buch zu arbeiten. Smartphone fürs Buch, Block und Stift für Gedanken und Ideen. Ist schnell weggelegt, wenn Kundschaft droht und die Zeit ist nicht so vertan. Gibt ja durchaus Möglichkeiten pdfs mit Zeilenangabe zu erstellen, dann braucht man sich nur die Zahlen dazu schreiben zu seinen Gedanken. So hab ich es oft bei irgendwelchen Schreibsachen für die Uni gemacht, wenn ich in Bus und Bahn unterwegs war und so. Oder auch an der Kasse, wenn nichts los war*hust

  6. Daniel

    Um noch Mikes Beitrag zu ergänzen:

    Seit ich selbst Geld verdiene (also als seit der Zivizeit) habe ich mir angewöhnt, genau Buch (bzw. Excel) zu führen über meine Ausgaben und Einnahmen. Man weiß schon vorher welche Ausgaben auf einen zukommen, und kann entsprechend bei den variablen Ausgaben dann sparen – vorbeugend! Also z.B. nicht das Bier für 2 Euro die Flasche beim Dönerladen holen, sondern ne Kiste aus dem Supermarkt wenns grad im Angebot ist (ist jetzt nur ein x-beliebiges Beispiel).
    Genau planen ist bei dir natürlich etwas schwieriger, weil dein Gehalt ja sehr variabel ist, aber da kommt Punkt 2 ins Spiel, in guten Zeiten einfach Geld zurücklegen. Du hast hier ja auch schon über eingehende 4 stellige Beträge (VG Wort, Erbschaft, etc.) gepostet, oder über extrem gut laufende Monate. Einfach ein Tagegeldkonto anlegen, und so lange ansparen (auch unter sonstigem Konsumverzicht), bis du genug Geld drauf hast, um 2 Monate problemlos überbrücken zu können. An das Geld gehst du dann nur im äußersten Notfall, und wenn du mal ran mußtest, dann füllst du es eben schnellstmöglich wieder auf.
    Dann ist es auch kein Problem wenn dir mal die Waschmaschine z.b. verreckt.
    Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle in den nächsten Tagen eher beim Rauchen einschränken als bei den Nahrungsmitteln.

    Und ich geh mal davon aus dass du deine Fixkosten regelmäßig überprüfst ob es da noch Einsparpotential gibt – Miete klammer ich mal aus, an der Kaltmieste kannst du eh nichts machen, und daß du nicht verschwenderisch mit Heizung, Wasser, etc. ausgehst nehm ich auch mal an.
    Aber der ganze Rest (Telefon, Versicherung, vor allem Strom) sollte regelmäßig überprüft werden – da gibts oft noch Luft nach unten.

    Soweit zu meinen Anregungen, bzw. Erfahrungen wie ich das seit Jahren handhabe. Mir gehts wie Mike, ich meins nicht böse, und hoffe du fühlst dir nicht auf den Schlips getreten.

    Letzte Anmerkung: Ne 500g Packung Discounternudeln (LIDL, Aldi, Norma, etc.) kostet flächendeckend 49 Cent – das schon seit einigen Jahren, der Preis davon lag bei 39 Cent, weiter zurück kann ich mich grad nicht erinnern.

  7. @hrhrurur:
    OK, ich sehe, dass Du noch mehr Ahnung vopm Thema hast.
    Insofern gleichermaßen Dank wie Beileid von mir!

    @Mike:
    Ich nehme Dir die Frage nicht übel, keine Sorge. Aber ich muss auch mal nachfragen: was ist denn Arbeit?
    Dass ich wenig im Taxi sitze, um nebenher zu schreiben, ist Teil dessen, was gerade mein Leben ist. Nun hätte ein Journalist für einen Text wie den hier oben sicher irgendwas zwischen 50 und 200 Euro gekriegt. Vielleicht mehr. was weiß ich schon? Wenn das hier eine Kolumne in einer Tageszeitung wäre.
    Ich habe mich oft mit dem Gedanken rumgeschlagen, dass ich ja nur „ach so wenig“ arbeiten würde, und damit ja irgendwie selbst schuld wäre. Die witzige Erkenntnis war: Rechne ich meine Schreiberei, eventuell dazu anfallene Recherchen etc., mit ein, habe ich locker eine 70-, vielleicht manchmal eine 100-Stunden-Woche. Ich selbst lege das eher harmloser aus, weil Schreiben für mich nicht nur Arbeit, sondern auch Hobby und Freizeitbeschäftigung ist. So wohl ich mich damit fühle: für mich als Autor im weitesten Sinne ist das Arbeit.
    Natürlich „könnte“ ich mehr Taxi fahren. Darunter leidet dann aber GNIT – und dieser Blog trägt inzwischen viel zu meinem Einkommen bei. Ist es nun vernünftiger, mehr im Taxi zu sitzen oder mehr zu bloggen? Arbeit ist halt nicht nur, was einen körperlich fördert.
    Zumal ich das Auto mittlerweile auch nur noch für die Tage habe, die ich es nutze.
    Ich bin kein armes Opfer, da sind wir uns einig. Mir geht es ja auch „relativ gut“. Aber, um das auch mal deutlich zu sagen: Ich kann nicht 7 Tage die Woche arbeiten. Zumindest nicht im Taxi. Es ist schön, dass Du das kannst, ich kann es aber nicht. Auf Dauer sind mir 5-Tage-Wochen bereits zuviel. Nenn‘ mich meinetwegen Weichei, diagnostiziere meinetwegen eine psychische Störung deswegen bei mir, aber ich kann das nicht auf Dauer.
    Und Bloggen ist Teil dessen, was ich nebenher mache. Was ich zusätzlich mache und was meine Freizeit am Ende völlig in eine „Da könnte noch mehr gehen“-Zeit umwandelt.
    Ein Buch zu schreiben ist z.B. toll, ich liebe es. Aber Schreiben ist kein 9-to-5-Job. Man hat auch mal unkreative Phasen und kriegt beim besten Willen auch in 8 Stunden mal nix hin
    Das ist anders, für viele Menschen nicht nachvollziehbar und trotzdem total geil. Aber eben auch schwierig. Weil das Geld nicht jeden Monat mit festem Betrag auf’s Konto rüberwächst, egal ob man krank ist, keinen Bock hat oder sonstwas. Und so kommt es halt, dass es auch mal eng wird. Oder dass es mal – wie jetzt – gar nicht wirklich läuft.
    (und hatten wir es schon mal darüber, dass schlechte Tage im Taxi nur einen Fünfer pro Stunde bedeuten, ein „oft“ gelesener Blogeintrag von der VG Wort jedoch mit 10 Euro honoriert wirtd?)
    Um ehrlich zu sein: Ich finde diesen FDP-nahen Gedanken, das man ja nur etwas leisten muss, um alles zu erreichen, widerlich. Denn, nein: nicht alle haben die Fähigkeiten, die Kraft oder Ausdauer dazu. Wobei ich mich selbst nicht einmal zu dieser Gruppe zählen würde. Ich arbeite viel, jedoch wird ein Teil davon einfach nicht anerkannt, weil deren Lohn nicht in Form einer Gehaltsüberweisung kommt.
    (Und ich meine das ernst: keine Bank gibt mir noch einen Kredit – weil seil selbständiges Einkommen nicht zählt)
    OK, war ein zu langer Text, das sehe ich ein.
    Aber mal im Ernst: Fändest Du es plausibel, wenn Dir jemand vorschlagen würde, doch „tagsüber einfach mal ein paar Stunden mehr ins Büro“ zu gehen, um mehr zu verdienen?

  8. @hrhrurur:
    Du überschätzt meine Kreativität. Leider. Ich kann nicht schreiben, während ich nach Kunden Ausschau halte …

  9. @Daniel:
    Danke!. 🙂
    Ich weiß das doch alles. Und ich handhabe es ähnlich wie du sagst. Abgesehen davon, dass ich beim Nikotin echt ein unverbesserlicher Junkie bin. Aber was ist, wenn nach dreimaliger „Notlage“ die Reserven aufgebraucht sind? Denn das genau ist jetzt der Fall …

  10. Mike

    Hallo Sash,
    vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das macht es für mich besser nachvollziehbar und ich wusste zum Beispiel nicht, dass du tatsächlich auf 70-100h die Woche kommst. Hier im Blog hört es sich (für mich) oft so an, dass du gemütlich deine 3 Schichten pro Woche machst (die dann auch noch häufiger abbrichst), und ansonsten „ein bisschen schreibst“ nebenbei. So kommt es bei mir rüber, und ich finde es interessant, dass es offenbar ja ganz und gar nicht so ist. Deine 100h sind dann ja sogar deutlich mehr, als ich arbeite. Aber ich finde es schön, dass es dir ähnlich geht wie mir teilweise: Dass du einen Teil deiner Arbeit (das Schreiben) eher als Hobby siehst denn als Arbeit. Das ist, finde ich, ein wichtiger Punkt, denn nur wenn man sich nicht zu einer Arbeit zwingen muss, macht man sie gerne und auf Dauer. So zumindest meine Erfahrung.

    Um auf deine Frage mit dem „länger ins Büro gehen“ und auch auf das Thema „kein Geld, wenn man krank ist“ etc. einzugehen: Ich hätte vielleicht dazu sagen sollen, dass ich selbstständig bin und mir deshalb meine Arbeit ziemlich gut selbst einteilen kann. Sprich: Ich arbeite nur, wenn es mir passt, und verdiene auch nur Geld, wenn ich arbeite. Viele werden das schlecht finden, ich finde es gerade gut. Ich habe eine Weile als Festangestellter gearbeitet und konnte es nicht mehr aushalten. Dieses pauschale Gehalt, ob man nun arbeitet oder nicht, da fehlt für mich schlicht der Anreiz (zugegeben, es spielen noch einige weitere Faktoren rein, die für mich eine Festanstellung absolut unattraktiv machen). Mit der jetzigen Situation, wo ich nur Geld bekomme, wenn ich auch etwas tue, habe ich täglich die Motivation, um zu arbeiten und Geld zu verdienen. So macht es mir einfach mehr Spaß (davon abgesehen, dass es lukrativer ist). Und so fällt auch deine Frage im Grunde weg, denn bei mir ist es tatsächlich so: Wenn ich mehr Geld verdienen will, bleibe ich länger im (eigenen) Büro 😉 Um auf die 7-Tage-Woche zu kommen, arbeite ich übrigens am Wochenende noch in einem Nebenjob, der aber auch leistungsabhängig bezahlt wird, so habe ich für mich zum einen einen Ausgleich zum Bürojob und zum anderen auch hier die Motivation, dass ich arbeiten MUSS, um Geld zu verdienen. Daraus ergibt sich dann ganz automatisch: Ich WILL arbeiten! 🙂

    Um noch auf hrurur einzugehen: Klar, auch für mich ist freie Zeit ein Luxus (mehr denn je, da ich eben viel arbeite). Aber ich glaube, ich habe da für mich eine ganz gute Kombination gefunden: Ich arbeite viel, wenn ich die Zeit dafür habe (sprich eh nichts anderes vorhabe), und verdiene in der Zeit dann auch ganz gut. Gleichzeitig kann ich mir dann aber auch entsprechende Phasen freinehmen, wo ich zum Beispiel in den Urlaub, auf ein Festival oder was auch immer fahren möchte. Dank der vorher geleisteten Arbeit habe ich mir also nicht nur das nötige Kleingeld verdient, sondern auch noch ein entsprechendes Zeitvolumen aufgebaut, von dem ich nun profitieren kann. So ähnlich wie Überstunden. Ist das nicht der wahre Luxus? 🙂

  11. hrururur

    @Sash:
    Ich meine gerade gar nicht den kreativen Part, sondern dieses x-fache Überarbeiten eines Textes, das so viel Zeit kostet, aber nicht kreativ ist. Hier ein anderes Wort, da doch eher den Nebensatz nach vorne odee doch lieber in zwei Sätze aufteilen? Solche Sachen. Zumindest die An- und Abreise sollte sich dafür nutzen lassen, selbst wenn es an der Halte nicht so ist. Da kommt ja auch schon was bei rum.

    Und zu dem „mehr kann ich nicht“: ich habe mir schon öfter gedacht, dass diese sehr freie Zeiteinteilung nicht so das richtige für dich ist. Für mich übrigens auch nicht. Ich habe die Uni in greifbarer Nähe des Abschlusses geschmissen, weil ich eseinfach nicht mehr gebacken gekriegt habe mich aufzuraffen. Und laut dem, was du bei Twitter schreibst, geht dir das auch nicht anders. Da schreibst du manchmal drei Stunden lang, dass du ja jetzt gleich sofort eventuell vielleicht bald los willst zum Auto. Selbst wenn du in der Zeit nebenbei vielleicht noch was sinnvolles machst, bist du in Gedanken ja permanent wieder beim Auto. Inklusive diesem „schlechten Gewissen“.

    Und auch der umsatzgeknüpfte Feierabend ist leistungstechnisch bescheiden. Ich hab an der Uni so ähnlich gehandelt: „das Kapitel noch fertig beackern und dann nach Hause“ und so. Letztlich hab ich viel weniger geschafft, weil ich Arbeit und Arbeitsende verknüpft habe. Deswegen arbeite ich si gerne an der Kasse. Ich hab da meine Zeit abzusitzen und das wird auch nicht diskutiert, wann das losgeht und wann das aufhört. Auch nicht mit Schweinehund.

    Seit mir das klar geworden ist, acker ich mich nicht mehr so an solchen Sachen ab. Ich hab daraufhin in der Uni zeitbezogener gearbeitet und es ging besser, aber mir ist halt klar geworden, dass ich in dieser freien Einteilung nicht gut bin.

    Das ist mMn auch der Grund, warum so viele Autoren in Cafes arbeiten. Anfang und Ende sind einfach deutlicher.

    Versteh das nicht falsch, ich will dir weder den Job madig reden, noch Moralapostel sein, aber ich würde mich freuen, wenn du darüber mal nachdenkst und ehrlich Bilanz ziehst, ob es bei dir nicht vielleicht ähnlich sein könnte. Ich kenne dich ja nicht, ich kenne nur den Blog-Sash, ohne den Real-Sash dazu(nicht, dass du hier ein anderer bist, aber das ist ja schon ein eingeschränkter Blick auf deine Person), aber das ist der Eindruck, den du auf mich machst und wenn man da wirklich ehrlich zu sich ist, kann einem das enorm helfen sich weniger abzuackern

  12. hrururur

    @Mike: ich finde Überstunden abbummeln überhaupt nicht luxuriös, sondern eigentlich eher traurig. Etwas leisten müssen, damit man seine Zeit genießen darf, ist eine Motivation, die mich tief in die Depression drücken würde. Wenn es für dich das Richtige ist, ist es ja gut, aber deswegen muss es für andere nicht erstrebenswert sein

  13. Mike

    @hrurur: Nicht falsch verstehen. Ich MUSS gar nichts leisten. Ich mache auch keine zwangsweisen Überstunden. Aber ich arbeite lieber MEHR in der Zeit, wo ich eh nichts anderes zu tun habe (als zu Hause vor dem Fernseher zu gammeln oder so), und habe dafür auch MEHR Zeit und Geld für andere Dinge. Ich komprimiere und optimiere Arbeit, Verdienst und Freizeit, sozusagen 🙂

  14. hrururur

    Und wie sieht es , wenn die Auftragslage mal zwanzig Stunden pro Woche und sonst gar nichts bedeutet? Fühlt es sich dann immernoch so toll an sich fürs Festival Zeit zu nehmen?

  15. Mike

    Das kommt durchaus vor. Aber genau das ist ja das Tolle, dass ich dann spontan mal meine Mittagspause auf 3-4 Stunden strecken und mich in die Sonne legen kann, anstatt (wie es als Festangestellter der Fall wäre) sinnlos im Büro bleiben zu müssen.

    Im Gegenzug wird dann das nächste Wochenende vielleicht wieder durchgearbeitet, wenn z. B. etwas dringend erledigt werden muss. Gleicht sich alles aus! 🙂

  16. hrururur

    Das war nicht meine Frage…

    Meine Frage war, wie es sich anfühlt, wenn die Auftragslage anhaltend mau ist und deine Ausgleichsgeschichte nicht mehr hinhaut und du einfach deutlich weniger zu tun und im Portemonnaie hast. Und dann steht dein Lieblingsfestival an. Fühlt es sich dann genauso gut an zu sagen „so, Feierabend, ab ins Zelt“? Oder keimt dann doch ein „aber n bisschen Geld verdienen wäre schon auch nett“?

  17. Mike

    Ich weiß nicht, ob ich die Frage ganz verstehe. Natürlich ist eine dauerhaft schlechte Auftragslage als Selbstständiger schlecht. Aber soweit sollte man es halt nicht kommen lassen, sondern sich z.B. auch genug und rechtzeitig um (Neu-)Akquise kümmern. Und bei mir ist es eigentlich so, dass ich über den Nebenjob schon die meisten variablen Ausgaben (Lebensmittel, Essen gehen etc.) abdecke. Wenn ich jetzt wirklich eine Durststrecke in der Selbstständigkeit hätte, könnte ich den Nebenjob einfach in dieser Phase auf ein paar mehr Tage in der Woche erweitern und so den Verlust abfedern. Mir ist natürlich klar, dass ich da in einer besonderen Position bin. Übrigens halte ich es wie einer meiner Vorposter und habe ein finanzielles Polster, das mich ein paar Monate „überbrücken“ lassen würde.

    Und jetzt wo ich das geschrieben habe, glaube ich, deine Frage doch zu begreifen: 🙂 Ob ich trotz finanziellem Engpass in diesem Fall die Freizeit dem Geldverdienen vorziehen würde? Ja, in dem konkreten Beispiel schon. Liegt ganz einfach daran, dass sich ein Festival nicht verschieben lässt, das hat nunmal den vorgegebenen Zeitraum. Andere Dinge aus der Freizeit würde ich, sofern möglich, aber durchaus verschieben, wenn ich eine (dringende) Arbeit genau in diesem Zeitraum zu erledigen hätte. Denn, und da sind wir wieder bei meiner Devise, das kann man dann ja nachholen 😉

  18. hrururur

    So richtig begriffen hast du meine Frage zwar immernoch nicht, aber meine Frage bzw meine Intention für die Frage trotzdem beantwortet. Und zwar genau so, wie ich es mir gedacht habe. Du bist zwar nicht 100% bei „freie Zeit nur gegen Arbeit“, aber doch so neunzig. Das ist genau das, was ich oben meinte. Das bedeutet ja nicht „wenn ich neun Stunden arbeite, darf ich eine faul rumliegen“, bzw wären das hundert Prozent.

  19. Mike

    Hängt das Eine nicht mit dem Anderen zusammen? Freizeit bzw. die dort getätigten Aktionen kosten nunmal (meistens) Geld, und um mir diese leisten zu können, muss ich eben arbeiten. Für so ein Festival – um beim Beispiel zu bleiben – bist du heutzutage nunmal eine dreistellige Summe los. Deshalb – und nicht wegen der Zeit – ist es für mich selbstverständlich, dass ich erstmal arbeiten muss, bevor ich mir Freizeit gönnen kann… außer natürlich, ich möchte (wie oben geschrieben) in meiner Freizeit nur vor dem Fernseher liegen, das kostet natürlich verhältnismäßig wenig 😉

    Oder reden wir immer noch aneinander vorbei, ohne dass ich es merke? 🙂

  20. hrururur

    Ah und obwohl ich auch nicht viel von der Leistungsgesellschaft halte und das alles, habe ich auch das Geld, was ich in nem Vierteljahr netto brauche plus neuer Kühlschrank plus neue Waschmaschine rumliegen. Da gehe ich aber erst bei, wenn mein Lebensmittelbudget unter fünfzig Euro sinkt. Oder wenn ich neue Schuhe oä brauche(ich hab drei Paar: Pumps, Alltag, Stall…), weil ich da echt froh bin, wenn ich unter hundert Euro lande.

    Das hat ja nichts damit zu tun, dass ich nicht Leistung als oberstes Ziel habe, das dient einfach meinem Nachtschlaf

  21. hrururur

    Das Festival war ein Beispiel und dass du dich an den Kosten und dem fixen Termin so festklammerst, ist Teil der Antwort auf meine Frage. Wir reden also überhaupt nicht aneinander vorbei. Ich hab meine Frage ja nur gestellt, weil ich ais deinem Kommentar halt ziemlich stark „Leistungsgesellschaft“ heraus gelesen habe. Wenn du meine Frage direkt verstanden und so beantwortet hättest, “ wie es sich gehört“, wäre mein Eindruck falsch gewesen…

  22. Mike

    Ich glaub ich verstehe dich immer noch nicht so wirklich 🙁 Kannst du mir etwas konkreter erklären, was dein „Eindruck“ von mir bzw. meiner Einstellung ist?

    Auf deinen vorigen Kommentar noch bezogen, „Leistung als oberstes Ziel“ ist auch absolut nicht meine Devise. Ich habe vermutlich einfach nur das Glück, dass mir meine Arbeit Spaß macht, ich sie dementsprechend gerne mache und damit auch noch Geld verdiene. Ist das verwerflich? Für mich fühlt sich „Arbeit“ einfach meistens nicht nach „Arbeit“ an – das ist doch gut so, oder siehst du das anders?

  23. hrururur

    Nein, ich kann es nicht erklären. Dann würde ichwohl auch schreiben, wenn ich mit Worten besser könnte

  24. Mike

    Sehr schade. Ich finde diese Diskussion sehr spannend und würde mich gerne noch weiter mit dir austauschen 🙂

    Lese ich das richtig raus, dass du nach deinem geschmissenen Studium jetzt auch im „Niedriglohnsektor“ (du schreibst immer von „Kasse“) unterwegs bist, oder was machst du beruflich, wenn ich fragen darf? Würde mich interessieren, ob du ein ähnliches Lebenskonzept hast wie Sash, da wir ja offenbar recht unterschiedliche Einstellungen haben.

  25. hrururur

    Ich finde acht brutto die Stunde gar nicht sooo wenig, ehrlich gesagt. Niedriglohn ist für mich noch viel tiefer.

    Ich suche eine Ausbildung in dem Bereich, den ich vorher studiert habe. Das Gebiet ist nämlich definitiv meins. Bis dahin arbeite ich halt im Supermarkt. Und da ich mich sehr kurzfristig für das Studiumsende entschieden habe und da im angestrebten Beruf natürlich alles weg war, kann ich jetzt mit meinem Job Geld für die Ausbildung sammeln.

    Und mein Lebenskonzept sieht schon anders aus als das von Sash. Ingenieursstudium(ich gehör als Abbrecher da übrigens zur deutlichen Mehrheit…), Wechsel zu ner anderen Fachrichtung, jetzt hoffentlich ne Ausbildung im handwerklichen, durchaus mit Ambitionen zum Meister. Ich trau mir auch eine Filiale zu, aber eben im Angestelltenverhältnis, weil ich sonst ein Motivationsproblem habe. Dann hoffentlich irgendwann Mann und Kinder und n Häuschen im Grünen, aber bitte nicht so riesig. Spießig halt. Wenn es nicht die Filialleitung wird, sondern ein Halbtagsjob wegen der Kinder bin ich auch nicht traurig. Oder wenn das mit dem Mann nicht klappt oder mit den Kindern. Ich bin da recht flexibel und mein Glück und meine Zufriedenheit hat halt auch nichts mit dem Kontostand zu tun. Ich jage auch nicht einem großen Traum nach und schlage in meinem Unglücklichsein andere Türen zu. Das Leben hatte bisher immer im richtigen Moment ein gemütliches Plätzchen für mich und sonst findet sich das schon. Man schwimmt solange mit, solange man den Kopf hochhalten und lächeln kann. Erst wenn das nicht mehr geht, geht man unter. Und ich hab mir einfach einen sehr flachen Fluss ausgesucht, ohne Stromschnellen, ohne Überraschungen, aber mit vielen Nebenarmen und Verästelungen

  26. Mike

    Das hört sich sehr interessant an! Aber, mal ehrlich, da erwartet dich doch auch ein Haufen Arbeit, und gerade wenn du dir eine Filialleitung o.ä. zutraust und auch zumuten würdest, steht dir doch auch viel Arbeit bevor. Und mit entsprechender Qualifikation natürlich auch ein entsprechender Verdienst dann, der deutlich über den von dir genannten 8,00 Euro brutto liegen dürfte.

    Deshalb zu meinem Verständnis, was genau kritisierst du denn jetzt an meiner Einstellung zur Arbeit, oder, falls es keine Kritik ist, was unterscheidet meine jetzige Einstellung von deiner – voraussichtlichen – zukünftigen? 🙂

    Sehr schön geschrieben übrigens das mit dem Fluss. Mir geht es erstaunlicherweise ganz genauso. Im entscheidenden Moment hatte ich bis jetzt immer Glück und konnte die richtige Entscheidung treffen, oder wenn es mal eine falsche war (wie z.B. damals meine Festanstellung), dann konnte ich es auch wieder korrigieren. Ich sehe also durchaus einige Parallelen 🙂

  27. hrururur

    Dass ich nie im Leben des Geldes wegen mehr arbeiten würde, wenn ich es nicht zum sattwerden bräuchte(und meine Grenze liegt da seeehr weit unten, wie du oben lesen kannst).

    Klar muss man viel arbeiten, wenn man zB ne Filiale leitet. Aber eben auch nicht mehr. Und ich will niemandem zu nahe treten, aber wer mehr als eine Stunde amTag mehr arbeitet, als seine Angestellten, hat entweder ein Machtproblem und kann nichts aus der Hand geben. Oder aber zu wenig Angestellte. Es ist eigentlich nur andere Arbeit bzw anders gewichtet. Ich kenne Chefs, deren Stundenlohn unter dem ihrer Angestellten liegt. Und das nicht, weil die Finanzen es nicht hergeben…

    Und in einer Firma, in der das nicht gegeben ist mit vernünftigen Stunden, würde ich keine Filialleitung annehmen. Wie gesagt, das ist nicht alternativlos. Wenn ein entspannteres (Arbeits-)Leben mit weniger Geld einhergeht, dann ist das so. Und wenn ich mir deswegen irgendwas nicht leisten kann, was ich nicht zwingend brauche, egal. Also wirklich egal. Ich trauere dem dann auch nicht hinterher.

    Es käme mir im Leben nicht in den Sinn 7 Tage die Woche zu arbeiten. Am Wochenende schon, das macht mir nichts. Auch mal zwei drei Wochen durchrocken, aber nicht als Lebensmodell. Obiges war als Saisonkraft. Da acker ich dann auch ein paar Wochen durch wie du. Hab ich auch mal ne ganze Saison durchgezogen. Aber danach das halbe Jahr, in dem ich weiterhin mein Gehalt bekommen habe, habe ich dann eben gar nichts gemacht, manchmal bin ich nichtmal aufgestanden. Würde ich aber so nur noch im Notfall machen, war mir zu unentspannt. Auf Dauer und nur für die Kohle? Niemals! Und meine Bestätigung krieg ich eh nicht über die Arbeit oder den Gehaltscheck. Ich würde auch nie arbeiten, weil ich nichts besseres zu tun hab. Dann hau ich mich echt lieber ne Stunde vor die Glotze oder geh spazieren oder so.

  28. hrururur

    Ah und das war keine Kritik. Wenn du glücklich bist damit, ist das doch toll.

  29. @hrhrurur:
    Oh, ich hab mir die Frage schon oft gestellt, ob so frei einteilbare Arbeit sinnvoll für mich ist. Deswegen kenne ich die Antwort darauf genau und sie ist „Jein.“. 😉
    Sicher, das Aus-dem-Haus-Schleifen abends und das Früher-Abhauen sind schwierig. Innerer Schweinehund und so. Das hat mich sicher hier und da mal Geld gekostet. Auf der anderen Seite habe ich das mit den festen Arbeitszeiten auch schon gehabt und da war meine Krankheitsquote am Ende höher. Und ich meine jetzt nicht blaumachen. Aber damals hatte ich häufiger Kopfschmerzen und anderen Kleinkram, der mich vom Arbeiten abgehalten hat. Und nicht zuletzt: das flexible Arbeiten bedeutet auch, dass ich von 6 Tagen im Taxi auf 5 und jetzt auf 4 reduzieren konnte, ohne jedes Mal Verhandlungen mit meinem Chef zu führen. Denn wie ich Mike ja auch gesagt habe: das Schreiben bringt mir ja auch Geld – so unberechenbar und wenig es auch manchmal erscheint. Und da bin ich z.B. wesentlich leichter zu motivieren. Wobei: natürlich auch da immer, wo es nicht so viel bringt (wie hier), das ist vermutlich der Witz an der Sache. 🙂

    @Mike:
    Das klingt doch soweit gut. Mir persönlich liegt es ja auch, mehr oder weniger nach Leistung bezahlt zu werden. Mein Problem ist meist nur, dass es in guten Zeiten halt momentan gerade „gut genug“ ist und es in schlechten Zeiten trotzdem auch von mir weitgehend unverschuldet richtig in den Keller geht. Bin halt einfach noch nicht über den Berg, bei dem das dann mit Rücklagen und allem ewas lockerer wird.

    @beide:
    Hab Euer Gespräch gerade gerne nachgelesen.

  30. Wahlberliner

    OK, das mit dem „title=“ in den Links hat nicht geklappt. Also doch besser normales HTML mit </-Tags…
    Hier nochmal der Kommentar in richtigerer Form:
    @all: Evtl. kennt Ihr ja bereits den Text On the Phenomenon of Bullshit Jobs von David Graeber.
    Jetzt gibt es zu dem Thema auch noch ein hoch interessantes Interview mit ihm, wo er wieder tolle Gedanken zum Thema äußert.

  31. Wahlberliner

    Ja, so sieht es so aus, wie es aussehen sollte. @sash: Die „title“-Angabe im \<a href=-Tag, zusammen mit der Nichterwähnung der üblichen \</ Tags zum schließen des Links ist verwirrend. Aber vielleicht bin ich auch nur zu lange aus HTML draußen 😉

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