eBooks und so …

Nicht mehr lange, dann hab ich mein erstes eBook veröffentlicht. Ui. Wie immer, wenn man was neues macht, macht man sich Gedanken darüber. Also ich zumindest. Ich finde mein Buch toll, es ist genau so geworden, wie ich es haben wollte – auf der anderen Seite bleibt ein bisschen Unsicherheit, ob es auch die Erwartungen der Leser erfüllt, ob es gefällt. Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken, die ersten Käufer werden Blogleser sein und die kennen meinen Schreibstil.

Aber ich hab mich umgesehen, mal andere im Eigenverlag erschienene eBooks zumindest angelesen, verglichen, nachgedacht, etc. pp.

Natürlich nicht, ohne auf Kurioses zu stoßen. Gestern bin ich bei den „Büchern“ von Simone Kaplan gelandet und das gibt mir, auch wenn ich mich eigentlich nie am Elend anderer aufgeile und es hier zudem pathologische Ursachen haben könnte, irgendwie gewissen Auftrieb, gute Laune, was weiß ich. Vor allem aber muss ich das als Netzfundstück teilen, es ist diese Geschichte mit Autounfällen und Katzenvideos: man kommt daran nicht vorbei.

Ich jedenfalls hab jede einzelne Kundenrezension mit Tränen in den Augen gelesen, die Anfänge der Bücher erst recht. Wie mein Buch dereinst bewertet wird, weiß ich nicht – wie es niemals werden wird, weiß ich allerdings sicher.

Man braucht Kraft, um diesem Link zu folgen, für mich war es aber die beste Unterhaltung des noch jungen Jahres bisher. Ich heiße euch willkommen im Gruselkabinett sich selbst überschätzender Autoren und verlinke die Rezensionen zum neuesten Buch „Horrortrip“ – die auch für mich der Beginn eines solchen waren. Und bitte bitte, lasst mich wissen, wie es euch dort erging …

*japswimmeraufdembodenkugel*

12 Comments

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12 Responses to eBooks und so …

  1. OMG! Die Rezensionen waren ja so vernichtend, dass sie mich schon wieder richtig neugierig machten. Musste aber auch losgröhlen.: „Einer der Rezensenten meint, es seien durchweg schlechte Übersetzungen, aber diesem Rezensenten scheint nicht klar zu sein, dass Simone Kaplan keine Ausländerin ist, sondern tatsächlich so schreibt. … es ist nahezu unmöglich, sich auf den Text und die Handlung zu konzentrieren.“ – Sehr geil. Also las ich ihre eigenen Kurzversion und war echt geschockt. Verrate mir mal bitte einer, wer sich so`n Sch… kauft/antut/in Gänze liest. Bin gerade sprachlos. Und DAS ist selten!!! 😉

  2. @baerlinerin:
    Noch viel besser sind ja die Rezensionen bei „Das Kloster“. Da konnte ich dann nicht mehr. Die Autorenbeschreibung, wo sie sich mal fix mit Gandhi, Mandela und co. in eine Reihe stellt, rockt aber auch. 🙂

  3. Simon

    Schmerz lass‘ nach. Die Rezensionen treffen voll ins Schwarze. Habe mir züsätzlich die Leseprobe von „Das Kloster“ heruntergeladen, mein Handy windet sich immer noch vor Schmerzen (Ich bin durch entsprechende Texte meiner Kundendienstkollegen abgehärtet)
    A propos Übersetzungen… ich habe auch eine englische Ausgabe im Netz gefunden, leider keinen Deut besser. Muster gefällig?

    2 women…. fight for their love! Secret Love is a book about the schoolgirl Brandy thanks to scholarship admittance in a famous private school receives. There she hits on the Indian teacher Sita and both fall in love into each other. Unfortunately, this love finds no sympathy and the both must keep secret her love. For a while they can keep secret her love, however, they are observed by Melissa… the daughter of the manager. This puts everything in it the confidential love between Brandy and Sita to lay the table. And one day their confidential love is discovered….. Manager Griffith puts brandy before a common and underhand condition…. As a result Brandy leaves Sita and sweeps back in the Bronx in a sombre future. Will the both one day see again? Was her love only a nice recollection?

    Mit grauslichen Grüssen
    Simon

    p.s. Als Helvetier verzichte ich auf den Gebrauch von ß

  4. Schmeiss mich weg! 😀 Unglaublich was ich da gelesen habe, es hat mir die morgendliche U-bahnfahrt versüsst. Auch wenn meine Mitreisenden wirklich seltsam auf den komischen Kerl da geguckt haben, der sich vor lauter Lachen und Prusten kaum auf dem Sitz halten konnte.
    Sash, du solltest vielleicht noch eine Warnung anhängen: Nicht unterwegs lesen, extreme Lachgefahr! Kann zu seltsamen Blicken ihrer Umgebung führen. 😀

  5. Wahlberliner

    @dave: Ich hatte mal ein Buch ausgeliehen bekommen, das enthielt massenhaft witzige englische Texte, die als Fundstücke aus aller Welt darin zusammengestellt waren. Das war wirklich lustig, und außen als Titel des Buches (leider fällt mir der nicht mehr genau ein) stand eine Warnung, das Buch nicht im „public transport“ zu lesen. Natürlich hab ich es auf dem Heimweg in der S-Bahn gelesen, und befand mich in einer ähnlichen Situation wie Du. Aber ich habe es genossen, mal in der Öffentlichkeit, wo alle grimmig drein schauen, weil man das in Deutschland so tun muss, herzhaft zu lachen. Der einzige in der ganzen Bahn, der das verstehen konnte (vielleicht weil er den Titel des Buches gelesen hatte) und sich mit mir/über mich gefreut hat, war ein Afrikaner, der für ein paar Stationen mir gegenüber saß…

    @Sash: Ich hätte noch einen Lese-Tipp. Eva Marbach, eine Autorin die nett zu lesende Endzeit-/Katastrophen-Stories schreibt, mit Spannung und Herzenswärme dabei (aber das wird von vielen auch als „zu platt“ empfunden – mir egal, ich habe diese Romane genossen, sie sind eben eine „[s/l]eichte Lektüre“ bei der man sich nicht zu konzentrieren braucht). Sind auch alles im Selbstverlag entstandene Bücher, die Romane sind aber als eBook auch auf ihrer Website zum Download verfügbar:
    http://autorin.eva-marbach.net/
    Ich hab aber die Amazon-Rezensionen noch nicht gelesen, keine Ahnung ob die hilfreich sind oder nicht.

  6. OMG. Ich hab dann mal auf die Leseproben verzichtet, die Ausschnitte in den Rezensionen reichten. Wahnsinn.

    Damit du nicht so zerrissen wirst (was ich aber nicht vermute), lese ich auch gerne mal eine Korrektur über dein zukünftiges Werk.

  7. @ Sash: Jetzt ist`s so weit. ICH LIEGE AM BODEN!!! Vor Lachen. Obwohl das Steigenberger-Bett so bequem war. Bin gerade in Leipzig und hatte nach 18 Stunden Arbeit endlich Zeit, deinem Tipp zu folgen. Die Rezensionen zu „Das Kloster“ sind ja nochmal um Galaxien besser. Ehrlich, die gemixt und in Buchform würde ich mir ohne Überlegung sofort als Buch kaufen. So gut für`s Herz und die Seele. 🙂 Man kann abschalten und sich dusselig lachen. Womit ich der Autorin Kaplan wieder einräumen muss, doch zu was nütze gewesen zu sein. Nennen wir es so `ne Art Seelenheilerin?!?! 😉 Sie ruft Reaktionen hervor, sie bringt Menschen zusammen, die sich über ihre stümperhaften Werke ärgerten und sie sorgt nach erstem Entsetzen und Augenreibens ob des hier noch unbekannten und „ungewohnten“ Schreibstils *gröhl* für Lacher. Leser, besser „An“-Leser, denn durchgehalten hat ja wohl keiner *grins*, schrieben sich gegenseitig so hoch – obwohl sie alles Geschriebene jämmerlich finden – und das wiederum in so humorvoller Form, dass diese Rezensionen wie ein „red-nose-day“ / wie ein Clown im Krankenhaus wirken. Erfrischend, heilend, ablenkend… Nur die vielen neuen Lachfalten in meinem Gesicht, die sorgen mich jetzt doch wieder etwas! 😉

  8. Lifthrael

    Wenn du dich über so was amüsieren kannst, dann such mal nach John Asht. Der Mann ist die Selbstüberschätzung in Person. Und dabei ein so unsympathischer, verklärter, frauenfeindlicher Ekel, dass es direkt doppelt Spaß macht ihn zu zerreißen.
    Lesenswert ist auch sein Blog, bei dem er die Kommentare ausgeschaltet hat, und in dem er uns an seiner merkwürdigen Weltsicht teilhaben lässt.

  9. Andrea0966

    oh Mann. Hätte ich solche Rezensionen auf irgendetwas bekommen, das ich je geschrieben habe, hätte ich mich wohl schon entleibt.

    Du musst Dir sicher keine Sorgen machen, dass Dir Ähnliches blühen könnte, aber das weißt Du ja selbst. Schließlich ist Dir die Stellung von Satzzeichen und den dazugehörigen Leerzeichen geläufig, Du kennst alle 4 Fälle und weißt, wann Du sie benutzen musst, und Du weißt, wie man eine Geschichte so aufbaut, dass sie kurzweilig zu lesen ist. Und das in der Königsdisziplin – der kurz erzählten Geschichte. War es nicht Goethe, der mal sinngemäß schrieb: „Ich wollte das ja kürzer schreiben, aber ich hatte keine Zeit“?

    Nichts ist schwieriger, als eine Geschichte so auf die Quintessenz einzudampfen, dass die Aussage erhalten bleibt, aber alles Überflüssige weggelassen wird (wenn ich das bloß könnte, ich schwafel zu viel).

  10. @Andrea 0966:
    Ja, die Kaplan ist schon was ganz eigenes … 🙂
    Ich hatte ja auch nicht ernstlich Sorge, dass es SO schlimm werden würde – aber man sieht sich halt mal um.
    Ob die Kurzgeschichte die Königsdisziplin ist … ich hab da meine Zweifel. Was Du gesagt hast, stimmt zwar zweifelsohne, aber andererseits ist der Storyaufbau und die Charaktererschaffung bei Romanen auch eine wahnsinnig diffizile Sache – und da sehe ich bei mir durchaus noch eine Menge Lücken, die ich erst füllen muss.

  11. Simon

    Hallo!

    Vielleicht mal den Autorennamen Simon Größenwahn bei Amazon-Kindle eingeben („Das Internat“), das wirft einen Blick hinter die Kulissen einer vielbeschäftigten Autorin.

    Viele Grüße

    Simon

  12. @Simon:
    So eine Antwort war natürlich überfällig. Sehr gute Idee. 😀

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