Monthly Archives: Januar 2013

Fiebriges

Es ist noch nicht lange her, da hab ich mich gefreut, bislang so heil durch den Winter gekommen zu sein. Meine jährliche Erkältung bleibt eigentlich nie aus, dieses Mal schien es fast so. Aber dann, am Sonntag, nach einer fantastischen Laune nachts im Taxi (die hauptsächlich einer Tour nach Cottbus geschuldet war), wachte ich auf und fühlte mich, als hätte ich 39° Fieber. Ich konnte kaum noch aufstehen, alles war entsetzlich schwer – und das, obwohl mein Fieberthermometer stoisch Temperaturen unter 37°C verkündete. Der erste Gedanke war natürlich:

„Fuck, Grippe!“

Irgendwoher hab ich noch die alte Weisheit im Kopf, dass man eine richtige Grippe am Besten daran erkennt, dass sie binnen weniger Stunden voll durchhaut, während eine Erkältung dann ja doch eher so was schleichendes ist. Aber ich scheine entweder doch was anderes aufgesammelt zu haben, oder ich hab irgendwelche hippen Turbokillerviren am Start, denn der Verlauf war beeindruckend:

Sonntag: Gefühltes Fieber
Montag: Halsschmerzen
Seit Dienstag: Abklingen von allem …

Gut, mein Schlafbedürfnis ist derzeit etwas erhöht, einen ganzen Tag ohne Unterbrechung schaffe ich irgendwie noch nicht. Ansonsten könnte man sagen, dass es mir blendend geht. Mein Appetit ist erschreckenderweise größer als sonst, keine Schmerzen, kein gar nix. Nur ein paar allgmeine Plattheiten eben. Arbeit ist aber dennoch liegengeblieben. Insbesondere am eBook. Bezüglich des Taxifahrens bin ich ja ohnehin quasi am Wochenende krank gewesen und hab arbeitgeberfreundlich darauf verzichtet, mir einen gelben Schein zu holen. Das mit dem Bloggen hab ich zumindest bei GNIT alles geschafft und zudem hab ich mich wie letztes Jahr auf ein Literaturstipendium der Stadt Berlin beworben. Dieses Mal zugegeben mit weniger Aufwand und weniger Panik. Ich hab ein paar repräsentative Sachen eingeschickt und entweder sie mögen es – oder eben nicht.

Falls ja, habe ich runde zwei Jahre lang keine Finanzprobleme mehr, die statistische Chance unabhängig vom Talent liegt bei rund 1:30, so gesehen wäre es doof gewesen, es nicht zu probieren. Aber sich verrückt zu machen, wäre auch Unsinn. Die letztjährigen Gewinner waren allesamt Autoren, die schon seit Jahren erfolglose Bücher schreiben und auf ihren Fotos bei Wikipedia Wollschals tragen. Da bin ich eventuell als erfolgreicher Blogger mit einer Abneigung gegenüber Wollschals ein bisschen chancenlos.

Dafür läuft das mit dem eBook durchaus ein bisschen. Z.B. steht der Coverentwurf schon zur Hälfte! Wenn er fertig ist, dann kann man ihn hier umgehend sehen, versprochen. Beim Titel sind wir immerhin schon mal endgültig sicher jetzt. Es wird heißen:

Papa, ich geh zum Zirkus!
oder: Karriere, kann man das essen?

So, und jetzt hoffe ich mal, dass ich heute Abend fit genug sein werde, wenigstens ein paar Runden im Taxi durch Berlin zu drehen.

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Auf Anfrage

Wahlberliner wollte gerne ein „Spiegel-Bild“ haben. Also gut:

WTF? Quelle: Sash

Ich weiß nicht, wie es Euch geht: aber mein Gehirn schaltet da irgendwie ab, weil da zwei Muster nicht zusammenpassen …

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Stein um Stein …

Weihnachten ist gefühlt schon wieder so lange her. Ich erfreue mich aber immer noch einiger Geschenke, die mir damals zugegangen sind. Zum Beispiel die „Blox Wandaufkleber„. Die haben wir im und am Gästezimmer verteilt – was insgesamt angenehm nerdig aussieht. Ich bin lange nicht dazu gekommen (will heißen: hab nicht dran gedacht) ein Foto zu machen. Ist aber egal, denn es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Hier, bitte:

Die Melodie in ihrem Kopf ist nicht real! Quelle: Sash

Hach! 🙂

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Stadtmöblierung

Vor einiger Zeit in einem kleinen Büro:

„Na Müller, haben Sie die Mülleimer in Marzahn alle aufgestellt?“

„Jepp.“

„Und Frank die Bänke?“

„Nee, Frank war krank.“

Laden zum Verweilen ein: Marzahns Parkanlagen. Quelle: Sash

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Julius Duttlinger

Drei Monate hatte ich nun mein Taxi vor der Türe, inzwischen fahre ich wieder Bahn. Ich habe wieder das, was gemeinhin Arbeitsweg genannt wird. Und das ist toll. Dabei gehöre ich ja noch zu den Leuten, die im Rahmen ihrer Arbeit ganz schön rumkommen – der Mangel an Aussicht ist es also nicht, der dafür sorgt, dass ich mich heimlich freue. Der Arbeitsweg hat für mich immer schon eine gesonderte Bedeutung gehabt: er vermittelt den Abstand zur Arbeit und ist zugleich Zeit, sich vorzubereiten, bzw. runterzukommen.

So gesehen fand ich schon in der Schule den Witz gar nicht so komisch, in dem ein kleiner Junge ein leeres Blatt abgibt, als er seinen Schulweg beschreiben soll – weil er der Sohn des Hausmeisters ist.
Während der Schule war der Weg sowieso noch einmal wichtiger. Da ist man ohnehin nicht immer auf den selben Pfaden gewandelt – auf den Umwegen gab es ja so viel zu entdecken und auch Blödsinn zu machen. Aus den Details, die mir von den dann irgendwann doch vertrauten Wegen noch im Kopf sind, ziehe ich heute noch Sätze für Geschichten. Auch Julius Duttlinger, Namenspatron dieses Eintrags ist so ein Detail. Sein sehr schöner schlichter schwarzer Grabstein hat mit jahrelang verkündet, dass ich den Großteil der Steigung des Gablenberger Friedhofs hinter mir habe. Wer weiß, woran ich heute bei meinem Schulweg denken würde, wäre Julius Duttlinger nicht zwei Jahre vor meiner Geburt gestorben.

An den täglichen Wegen treffen einen die Jahreszeiten intensiver und doch überschaubarer als sonst: Kann ich durch die kahlen Bäume im Herbst bereits ums Eck sehen, ob der Bus kommt? Verdeckt der Schnee tatsächlich schon die Inschrift auf der Friedhofsmauer und ist die Pfütze an der schmalen Stelle des Gehwegs tatsächlich so breit, dass man nasse Füße bekommt?
Man lernt seinen kleinen Teil der Stadt bis auf’s letzte Fitzelchen kennen. Hier ein neues Haus, dort haben sie jetzt ein Stopschild aufgestellt und – Wahnsinn! – die Leute in der Nummer 53 haben inzwischen ihre Fensterläden gestrichen.

Und dennoch ist dabei manchmal viel wohltuende Monotonie. Die Reihenfolge der Haltestellen wechselt nur selten, selbst die meisten Neubauten stehen irgendwann einfach da und am Ende ist das wohl auch gut so.

Sicher, für manchen ist das nur die öde Fortsetzung des öden Tages – und auch ich hätte gerne hier und da mal den Weg übersprungen, um die Verspätung aufzuholen oder gleich ins Bett zu kommen. Am Ende hab ich es dann doch immer geschafft. Inzwischen schlafe ich notfalls in der Bahn schon ein Stückchen vor. Und das geht. Ich erkenne selbst im Schlaf die Kurve, nach der ich aussteigen muss.

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Marzahn lebt!

Als erstes erfuhr ich es von einem Kollegen:

„In de‘ Havemannstraße is‘ einer mit’n Panzer über de Schilder jebrettert!“

WTF?

So ganz falsch lag der Kollege damit nicht, wie mir am Tag darauf die Pressemeldung der Berliner Polizei mitteilte. OK, ein Panzer war es nicht! Aber ein besoffener Held mit einem Hummer ist diese Woche wohl in Marzahn sowas wie „behutsam Amok gefahren“. So zumindest meine Einschätzung. Wie es bisher aussieht, ist er hauptsächlich über die Mittelstreifenbeschilderung der hier recht breiten Straßen hinweggepflügt – immerhin ohne Privat-PKW zu beschädigen!

Für diese Aktion – wie auch für den offensichtlichen Versuch, in einen Laden zu fahren – kann ich dem Typen natürlich nur die Klatsche des Monats übergeben und keinerlei Sympathie entgegenbringen. Für Leben gesorgt hat er in der Umgebung offenbar genug. Immerhin gingen gleich mehrere Meldungen bei der Polizei ein …

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Verlorene Tage?

Schon klar, jeder Tag ist anders. Abgesehen von einigen Wiederholungen – die ich jedoch sehr schätze – ist das ja auch bei mir so. Die vergangenen 24 Stunden passen für mich aber irgendwie nur als abschreckendes Beispiel ins Raster, dagegen ist Prokrastination noch zukunftsorientiert …

Als ich schon vor ein Uhr zu Hause war, hab ich mich schnell versucht, davon abzulenken, dass mein Verdienst an diesem Abend allenfalls für einen Kasten Bier gereicht hätte – und selbst dazu hätte ich mal besser vorsichtshalber noch Pfand mitnehmen sollen, um sicherzugehen. Aber gut, ich wollte mir kein Bier kaufen, deswegen steht hier auch noch so viel Pfand rum.
Todmüde wie ich war, hab ich mir die Zeit mit ein paar halblebigen Sätzen im Internet vertrieben, ein schauriges Mahnmal der Kreativlosigkeit. Neben ein bisschen futtern hab ich mich um 4 Uhr ins Bett geschmissen. Gut 3 Stunden vor meiner Zeit. Aber ich konnte mich nicht mehr dazu aufraffen, die Augen offen zu halten.

Das änderte sich schlagartig um 5 Uhr. Als ich aufstand, um noch eine Kleinigkeit zu essen, wusste ich nicht, dass es noch so früh war, ich fühlte mich fit. Nach einem Blick auf die Uhr bin ich futternderweise ins Bett verschwunden. Und hab gelesen. Recht schnell hatte ich die (nicht wirklich spektakulären) letzten Kapitel von Hackerbrause durch, dann hab ich mich dem eben angefangenen Die Wissenschaft bei Douglas Adams gewidmet. Das hab ich dann auch kurz durchgelesen, was etwas länger gedauert hat, da ich da mindestens 200 Seiten offen hatte. Aber es war leider spannend.

Dann war bereits Nachmittag, ich hätte also aufstehen können. Wäre ich nicht verständlicherweise ein wenig müde gewesen. Die bis dato etwa 9 Stunden im Bett waren nicht wirklich erholsam. Ich hab mich dennoch hingelegt und zu schlafen versucht. Dabei kam mir eine tolle Idee zu einer Geschichte, die ich unbedingt kurz niederschreiben musste. Irgendwann hab ich wahrscheinlich auch ein oder zwei Stunden geschlafen. Völlig gerädert bin ich um 18.24 Uhr zum Handy gerannt, als es klingelte.

Anruf vom Chef: Autochen ist kaputt. Ich könne natürlich einen Ersatzwagen haben, der sei aber leider an der Firma …

Ich betrachtete es als großen Segen, dass es dieses Mal nicht wirklich meine Faulheit war, die mich am Arbeiten hinderte. Also hab ich gemütlich so getan, als würde ich aufwachen, versucht, die Rückenschmerzen loszuwerden (ich nehme an, ich bin 11 Stunden im Bett nicht so wirklich gewohnt), um dann bei Kippe und Cola erneut ein Telefonat entgegenzunehmen. Die Entwarnung meines Tagfahrers: das Auto hätte wohl doch nur mal kurz gemuckt – alles ok, ich könnte los!

Ich hab’s ernstlich versucht zu versuchen. Aber als es nach dem Duschen schon 20 Uhr war und ich noch nicht einmal mental in der Lage, mir den Stress zu geben, hab ich lieber davon abgesehen und mache mir seitdem ein schlechtes Gewissen, weil das finanziell natürlich scheiße ist, heute nicht zu arbeiten.

Naja, wenigstens das mit dem Schreiben klappt noch so halbwegs …

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