Wenn, dann richtig…

Aufzüge haben ein paar lustige Eigenschaften. Angefangen von der Personenzählweise der Sicherheitstäfelchen bis hin zu klemmenden Türen und der Anziehungskraft auf Kinderspucke. Das Modell bei uns im Haus ist überwiegend nett zu uns und wartet erstaunlich oft schon im Erdgeschoss auf uns. Jetzt aber mal nicht. Als Ozie und ich das Haus betraten, stand schon ein junger Mann vor dem Fahrstuhl und blickte uns verlegen an. Auch über 10 Jahre nach Mittermeiers Axiom vom Schweigen in Aufzügen hat es noch keiner widerlegt und so schwiegen wir unwillkürlich alle.

Plötzlich hörten wir im zweiten Stock die Türe, es würde also weitere nervige Sekunden kosten, die wir versuchen müssten, rumzubringen wie Sozialphobiker und Taubstumme in Personalunion. Ozie beschloss wortlos, die Treppe zu nehmen.

Natürlich kam die Kabine danach quasi umgehend. Der junge Mann drückte den Knopf für die dritte Etage, ich – leicht genervt davon, noch einen Zwischenstopp mit den schweren Einkaufstüten einlegen zu müssen – wählte die vierte.

Im dritten Stock öffnete sich die Tür und ich quetschte mich an die von oben erwähnter Kinderkotze beschmierte Scheibe und bedeutete dem Jüngling, auszusteigen. Und er so:

„Nee, ich muss auch in’n Vierten.“

Einmal mit Profis arbeiten, ehrlich!

14 Comments

Filed under Haushalt, Vermischtes

14 Responses to Wenn, dann richtig…

  1. Nur ein einziges, gottverdammtes Mal! Ja!

  2. David

    Zum Thema Fahrstul fällt mir das hier ein 😉
    http://www.youtube.com/watch?v=cS5nzIYC-ug

  3. Ich kämpfe dafür seit 5 Wochen jeden Tag mehrmals mit dem Hund darum, wer als erster in den Aufzug ein- oder aus ihm aussteigen darf 😀

  4. Oh ja,
    so etwas ist echt nervig. Hat er dir wenigstens angeboten, deine nun verdreckten Klamotten kostenlos zu reinigen? 😉

  5. Matthias

    Ich kenne das betretene Schweigen im Fahrstuhl auch und halte mich an die Flucht nach vorn: Die Leute anstarren und lächeln. Das ist sehr interessant.

    Außerdem sind Fahrstühle und ihre Benutzer wirklich ätzend:
    – Die Typen, die irgendwo in der Gebäudemitte BEIDE Knöpfe drücken, also für oben und unten, weil sie dann meinen, der Fahrstuhl käme schneller… ja, eventuell hält er auf dem Weg nach oben tatsächlich zusätzlich, aber wenn der Typ eigentlich nach unten wollte, fährt er erst mal mit nach oben, um dann auf dem Weg nach unten noch mal in der Etage zu halten, um jetzt den „nach-unten-Fahrer“ mitzunehmen.
    – Die Ingenieure, die es in gefühlt 300 Jahren seit der Fahrstuhlerfindung nicht geschafft haben, die Knöpfe auch abwählbar zu machen. Wenn ich mich „verdrücke“ oder mir einfällt „Mist, ich muss ja noch im 3. was abholen“ muss ich trotzdem stur alle Etagen abklappern.

  6. @Der Maskierte:
    Ja!

    @David:
    Ja, das passt Unserer schafft leider ein paar Tausend Hamster weniger 😉

    @Alex:
    Naja, aber an eurem Hund passt man ja vorbei…

    @ednong:
    Als ob ein bisschen Kinderspucke so schlimm wäre. Ich bin bei meiner Kleidergröße vor, nach einem langen Tag nicht gleich ganze Kinder darin zu finden…

    @Matthias:
    Überhaupt kommt auch Ansprechen immer wieder gut 🙂
    Was die Knöpfe angeht, isses allerdings echt seltsam und nervig – da stimme ich zu. Bisher schienen mir unsere Nachbarn da aber halbwegs kompetent zu sein…

  7. Kommentator

    Vier Etagen mit dem Aufzug? Einkauf hin oder her: Solange es nicht Getränkekisten sind, laufe ich auch mit schwerem Einkauf (und hohem Eigengewicht sowieso 😉 ) die vier Etagen Altbau zu mir hoch.
    Mit Getränkekisten nehme ich den Aufzug, die Plackerei erspare ich alter Sack mir dann doch.

  8. War auch nur zur allgemeinen Aufzugsproblematik 😉

  9. der Schwob

    Das beste an Aufzügen sind die benutzer/innen. Vorallem wenn es um öffentliche Aufzüge an Bahnhöfen geht. Kein Koffer,keine Einschränkungen, aber natürlich muß man sich vor Rollstuhlfahrer/innen reindrucken. Da hilft nur den Rollstuhl hinterher drucken und hoffen, das die Person entweder unter die Räder kommt oder man gepflegt mit dem Fußbrett an den Hackenberg „andockt“

    Zu deinem Problem Sash: verwählen darf man sich immer mal, kennt man hier ja von Telefonen und Land/Bundestagswahlen.

  10. Michi

    verwählen darf man sich immer mal, kennt man hier ja von Telefonen und Land/Bundestagswahlen.

    Was ist der Unterschied zwischen einem Telefonhörer und einem Bundestagsabgeordneten?

    Den Telefonhörer kann man aufhängen, wenn man sich verwählt hat…

  11. Außerdem muss man beim Telefon zuerst Geld reinstecken, bevor man falsch wählt, nicht andersrum 🙂

    Leute in öffentlichen Fahrstühlen sind echt was Spezielles. Wie der Schwob sehr treffend schrieb, ist es auf Bahnhöfen besonders klasse. Ich gehe in Städten wie Karlsruhe meistens dazu über, auf Urlaubsfahrten das vollbepackte Fahrrad die Treppe hinunter- und wieder hinaufzuschleppen, es ist echt stressfreier, als sich einen Platz in der Aufzugkabine zu erkämpfen.

    Im Prinzip kann ich ja echt froh sein, trotz viertem Obergeschoss in einem liftfreien Haus zu leben 😀

  12. @Kommentator:
    Ja, manche Menschen sind eben faul…

    @Alex:
    Ajoo!!

    @der Schwob:
    Ja, das sind dann die anderen Probleme damit. Aber da unser Hausflur sowieso alle Behinderten vergrault, haben wir diese Zusammentreffen nie…

    @Michi:
    An den musste ich auch gleich denken 😉

    @Daniel:
    Stimmt, ohne Aufzug vermeidet man einige Probleme. Aber bei Umzügen und sonstigen Möbeltransporten weiß man ihn dann doch zu schätzen, oder?

  13. Hier in China gibt es einige Aufzughersteller, bei denen die Stockwerke abwählbar sind: Per Doppelklick kann man bereits gewählte Stockwerke wieder abwählen. Geniales Feature, das weltweit ausgerollt werden sollte.

  14. @Christian:
    Oja, die Erfindung hat theoretisch Potenzial. Jetzt muss nur noch jemand beweisen, wie viele Arbeitsstunden sich theoretisch jedes Jahr in einem durchschnittlichen Finanzamt damit sparen lassen würden – und zack! – haben wir in etwa 25 bis 30 Jahren auch ein paar von den Dingern 😉

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