Flüchtlingsproblematik

Unsere Mäuseburg verliert inzwischen stark an Bewohnern. Mäuse werden nunmal keine 10 Jahre alt, und somit ist es völlig normal, dass die ein oder andere inzwischen gestorben ist. Das ist bei Mäusen glücklicherweise keine große Sache, und so leid es einem auch tut, wenn so ein niedliches Tierchen stirbt: Es sind ja keine Kuscheltiere. So sehr die Mausenpeoples inzwischen zu unserem Haushalt gehören, so sehr lassen wir sie auch in Ruhe. Sie sind nicht handzahm, die leben in ihrer Mäuseburg ein friedliches Leben, ab und an von ein paar Gaffern gestört und ein paar frechen Händen, die Futter und Wasser vorbeibringen.

Aber eines der possierlichen Nagetiere entwickelt gerade wieder einen Trieb, die restliche Wohnung zu erkunden, dass es nicht mehr feierlich ist.

Grundsätzlich sind Mäuse ja relativ harmlos. Bedrohungspotenzial haben sie allenfalls Phobikern gegenüber, und entgegen aller Klischees hält sich auch ihr Interesse an Kabeln und anderen gefährlichen Gegenständen stark in Grenzen. Da sie aber natürlich auf Dauer doch ein bisschen Dreck machen und man gemeinhin nicht gerne in sie hineintritt, tut man doch gut daran, sie wieder zurück ins Gehege zu bringen.

Das ist dann wieder eine Art Wettrüsten der besonderen Art.

Grundsätzlich sind Mäuse – zumindest im Vergleich zu erwachsenen Menschen – nur mäßig intelligent. Sie lassen sich mit Futter ganz gut locken, und wenn man ein paar Minuten Geduld und ein dunkles Gefäß mitbringt, hat man die Viecher in aller Regel wieder da wo man sie haben will.

Die Mäuse hingegen lernen zwar scheinbar prinzipiell kaum was dazu, sie nutzen allerdings ihre natürliche Begabung, in Stresssituationen ohne Parurasie-Anfälle mittels Urin zu markieren, was unheimlich ist. Da man das wiederum als Mensch weiss, nimmt man natürlich nicht unbedingt jedes Behältnis zum Mäusefangen, wenn es nicht einfach wieder zu reinigen oder zu ersetzen ist.

Auf die Dauer gerät man in einem durchschnittlichen Haushalt an einen Punkt, an dem die Mäuse die üblichen Gerätschaften irgendwann mal markiert haben und man als Mensch nicht unbedingt den letzten Schuhkarton auch noch den Nagern opfern will. Es bleibt also spannend. Immer wieder.

Unser derzeitiger Rekordflüchtling allerdings scheint so langsam auch keinen Bock mehr zu haben. Wenn sich die Maus in den nächsten Tagen noch ein wenig langsamer bewegt, dann ist sie ohne weiteres mit der Hand zu fangen. Bis dahin hoffe ich, dass wir sie weiterhin wie ich gerade einfach auf einen Kartondeckel scheuchen kann, den man dann unvermittelt anhebt…

Das Fiese daran, wenn die Viecher so dreist angstlos werden, ist, dass man sie bisweilen im Bett neben / zwischen / unter sich wiederfindet. Was bin ich froh, dass das bisher noch nie eklig geendet hat!

12 Comments

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12 Responses to Flüchtlingsproblematik

  1. Marius

    Was haste denn gegen lebendige Mäuse? 😉 Katzen mit ihrer Vorliebe für tote Viecher sind da wohl doch unangenehmer. Ist nem Bekannten gestern passiert… 😀

    ***: ich wach heut morgen auf und frag mich was ich da flauschiges un der hand hab
    ***: hat meine katze ne maus reingelegt!! ne tote

  2. @Marius:
    Hatte als ich 12 war oder so das Vergnügen, morgens auf dem Weg zum Klo in „irgendwas schleimiges knirschendes“ reinzutreten. Ich brauch wohl auch nicht erwähnen, was es war 🙁
    Bin in Katzenhaushalten groß geworden, kenn mich da ein bisschen aus 😉

  3. Marius

    Ich auch, allerdings waren unsere Katzen da besser „erzogen“. 😉 die ham die Mäuse nur gut sichtbar vor die Haustür gelegt. 😀

  4. Fahrertuer

    Seit 20 Jahren is die Mauer wech und noch immer wird in Berlin versucht, den allgegenwertigen Beobachtern zu entommen und landet doch immer wieder im Knast…

    Du solltest deinen Mäusen mal ein Geschichtsbuch geben, damit sie wissen dass sie nimmer fliehen müssen

  5. @Marius:
    Naja, bei uns war es nur eine Wohnung. Sie auf die Terrasse zu legen hätte nicht so viel Aufmerksamkeit gebracht (Hat die ein oder andere Katze sicher versucht), und irgendwann war dann der Ort der Wahl die Zimmertür von Frauchen…
    Hm, es gab aber auch mal eine schöne Geschichte, bei der die Wohnung überschwemmt wurde, weil eine Maus noch lebte und den Waschmaschinenschlauch… aber gut 🙂

    @Fahrertuer:
    Geschichtsbuch gegeben. Haben sich noch nicht bis ’89 durchgeknabbert. Brechen immer noch aus 😉

  6. Du bist eigentlich der letzte, dem man erklären müsste, das Mäuse die klügsten Tiere im Universum sind, nach Delphinen!
    Du fällst nur wieder voll auf die Dummheitsschiene rein, Mann Sash!

  7. Der Maskierte

    Hm, jetzt weiß ich, wo der Geschmack von verwesten Tier nach einer vorabendlichen Sauftour herkommt…

  8. @Nick:
    Die geben sich aber auch Mühe, doof zu wirken 🙂

    @Der Maskierte:
    Ich hoffe, du hast Unrecht…

  9. Der Maskierte

    @Sash

    Und ich erst! Aber es wäre die erste plausible Erklärung.

  10. @Der Maskierte:
    Leider…
    😉

  11. cyberjoker

    Kannst mir gerne mal ne Babymaus schicken, mein Chamaeleon hat ständig Hunger…
    😉

  12. @cyberjoker:
    Unsere dürften inzwischen ziemlich zäh sein. Die haben sich einen ruhigen Lebensabend verdient 🙂

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