Monthly Archives: November 2008

So ein Tag, so wunderschön wie heute…

Der gestrige Tag war abgesehen von meinem Amtsbesuch noch auf andere Weise sehr schön. Einige meiner Leser werden es sicher mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, aber: Ralf zieht aus!

Nein, nicht gestern. Auch nicht heute. Aber nächste Woche am Montag, bzw. Dienstag. Er kam heute auf mich zu bezüglich des Termins und entschuldigte sich sogar nochmal dafür, dass er erst jetzt erfahren hat, wann er frei hat. Nun könnte man ja meinen, dies sei ein Termin wie jeder andere auch, den Ralf mal fix genannt hat, um einmal mehr Verantwortung los zu sein. Das mag im Zweifelsfall auch stimmen… aber ich habe seine Unterschrift diesbezüglich!

Kaum eine Stunde nachdem Ralf das unterzeichnet hatte, ist der Brief raus an die degewo gegangen, und ab jetzt wird das Ganze ein Kinderspiel. Nicht nur, dass die Zahl der verbleibenden Stunden mit Ralf demnächst nach seinen Angaben (einmal mehr) einen zweistelligen Wert annimmt…

Nein, nun haben wir auch was in der Hand, wenn er in einer Woche noch hier ist.

Unter diesen Umständen muss ich inzwischen fast lächeln über die Kackspuren, die jeden Tag erneut unser Klo zieren, weil er – der ausgebildete Koch – offenbar unter Hygiene versteht, sich einmal am Tag mit einer halben Flasche Deo einzusprühen, und sonst… ja, sonst… nix!

Es ist zwar relativ egal, ob er das tut, denn man riecht es ungelogen wirklich, ob er binnen der letzten halben Stunde das Haus verlassen hat – egal ob das am Deo oder am Körpergeruch liegt. Irritiert war ich nur einmal, als er mir – im Spaß, zugegeben! – vorgeworfen hat, man würde es in der ganzen Wohnung riechen, wenn ich mal Deo nehmen würde. Was sicher nicht grundsätzlich falsch ist, da Deo nun einmal ziemlich penetrant im Geruch ist. Aber gut…

Ralf hat mich heute auch gefragt, wie das denn mit dem Geld aussieht, das er noch von uns kriegt. Der nicht gut informierte Leser muss hier wissen, dass Ralf zum Umzug nach Berlin etwa 1200 € ausgelegt hat, mit dem Auto, Sprit, Renovierung etc. bezahlt worden sind. Das war damals verdammt wichtig, und dafür kann ich ihm prinzipiell auch heute noch dankbar sein, denn weder ich, noch Ozie, noch die WG an sich hatte das Geld damals. Diese Schulden haben sich dezimiert zu 900 €, die wir beiden (als die, die sich um die WG-Finanzen kümmern) ihm bereits im Juni oder Juli angeboten haben, zurückzuzahlen. Denn der WG geht es finanziell blendend! Ralf hat damals abgelehnt mit der Begründung, er habe gerade genug Geld. Das hat ihn allerdings nicht daran gehindert, in den Monaten danach bei gemeinsamen Freunden zu jammern, dass wir ihm noch „voll viel Geld“ schulden würden. Das ist eine regelrecht asoziale Geschichte, aber glücklicherweise leben wir nicht in einem Ralf-Universum, in dem uns unsere Freunde nach hohlem Geschwätz bewerten.

Nun hat sich seitdem aber einiges getan. In der Zwischenzeit verlief die WG-Geschichte so, dass Ralf nicht einmal mehr einen freundschaftlichen Furz gelassen hat, wenn es der WG zuliebe nötig gewesen wäre. Das heisst, er hat sich darauf besonnen, zu regeln, was wichtig ist. Da wären z.B. die Rechnungen des Pizza-Service…

Die Miete – Normalsterbliche kennen das als einen monatlich zu berappenden Betrag – hat der werte Ralf nur gezahlt, wenn in Tansania zufällig Tierarten entdeckt wurden, die die gleichgeschlechtliche Liebe praktizieren. Oder so. Naja, die letzte Mietzahlung kam Mitte Oktober (für September) – was uns dazu veranlasst hat, vom gemeinsamen Konto (wir haben inzwischen ein neues) einfach alles entsprechend abzuziehen. Nun hat Ralf also ein Konto, auf dem 350 € lagern. Das ist nicht wenig – ich hätte es gerne für mich – aber dank seiner oft kruden Einstellung zur Welt wird er sicher noch einmal fragen, wo denn der Rest ist. Ich freue mich darauf, weil ich wenigstens darauf inzwischen eine passende Antwort habe.

Ich habe so das Gefühl, dass ihn das erschüttern wird, weil er irgendwoher noch 900 € erwartet. Sei es drum!

Nochmal zur allgemeinen Problematik mit ihm:

Ralf ist krank! Das ist keine Polemik, kein fieser Seitenhieb oder dergleichen, sondern eine – zugegeben unprofessionelle – Diagnose. Ralf leidet an dissozialer Persönlichkeitsstörung. Das würde ich hier nicht schreiben, wenn ich mir nicht sehr sicher wäre. Er empfindet nur bedingt Empathie und verstößt bewusst gegen soziale Normen – nicht ohne Lustgewinn – er erfindet dafür Rechtfertigungen blödsinnigsten Ausmaßes und fühlt sich dann noch benachteiligt. Er vermutet hinter allem einen Angriff auf seine Person, ist weder lern-, noch kritikfähig, sondern begegnet jeder Kritik mit einer latenten Aggressivität, die jedoch – glücklicherweise – nicht in Ausbrüchen mündet. Seine Ziele sind Macht und Geld, was zwar im Widerspruch zu seiner oberflächlichen kommunistischen Meinung steht, jedoch in seinem Handeln deutlich erkennbar ist. Ebenso deutlich erkennbar ist die für dieses Krankheitsbild typische innere Leere, die ihn dazu bringt, stundenlang Zigarettenschachteln zu zerschneiden oder sich selbst mit Kuli zu bemalen, ohne dass ihn das Ergebnis interessiert. Er ist schlicht und ergreifend nicht in der Lage sich selbst zu beschäftigen, sondern giert – uns gegenüber hat er das inzwischen unter Kontrolle – nach Aufmerksamkeit durch andere. Zumindest hier in der WG ist er nicht imstande, sich auch nur um die einfachsten Verpflichtungen zu kümmern, was sich außerhalb aber auch darin zeigt, dass er trotz ausreichender finanzieller Mittel nicht in der Lage war, z.B. seinen Handy-Vertrag zu bezahlen.

Das alles ist im Grunde sehr traurig, aber leider auch wahr. So sehr ich meinen Groll ihm gegenüber hege, so hoffe ich doch, dass er irgendwann mal die Hilfe bekommt, die er braucht. Nur leider ist es diesem Krankheitsbild zueigen, dass er wohl kaum jemals einen Leidensdruck verspüren wird. Zudem ist dieses Verhalten laut Psychologen durch Strafe oder dergleichen nicht konditionierbar. Mir persönlich ist die Therapie trotzdem zuviel…

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Drews am Herd

Eine Firma, die seltsame nudelähnliche Dinger herstellt (ich vergesse den Namen der Teile immer) wird sich seit gestern wirklich ärgern. Da tauchte Jürgen Drews, seines Zeichens Werbe-Aushängeschild jener Firma in der Promi-Ausgabe der Kocharena auf Vox auf.

Jetzt werden sich alle hier fragend umsehen und verstört und leise fragen: „So einen SCHEISS guckst du?“ Ehrlich gesagt: Es hat sich so ergeben, und ich konnte da nicht wegschalten, ehrlich. Ich mag Kochsendungen eigentlich gar nicht. Danach bin ich immer hungrig, und in aller Regel betreibe ich den dort gebotenen Aufwand auch nicht gerne in der Küche. Dass der Sinngehalt dieser Sendungen selbst negative Kritik beinahe unmöglich macht, muss ich natürlich auch noch am Rande erwähnen, um meinen fiesen Ruf nicht zu verlieren…

Aber dieses Chaotenpack!

Von den anderen vier Promis kannte ich nur noch Martin Semmelrogge beim Namen, und wenn man mich fragen würde, was dessen Popularität ausmacht, müsste ich ehrlich auch auf „Is halt’n Ex-Promi“ ausweichen…). Also nicht so der Hit, die üblichen B- bis X-Promis des deutschen Fernsehens halt. Machte aber nix. Denn wenn die fünfe irgendwas vereint hat, dann die Überforderung, gegen den Profikoch anzutreten. Was von all dem gestellt war, weiss wahrscheinlich nicht mal der Senderchef, aber spätestens bei der Bewertung von Drews Paella habe ich Tränen gelacht.

Es ist jetzt ein wenig schwer: Alles wiedergeben kann und will ich auch gar nicht – aber bei youtube findet sich noch nichts dazu. Also muss ich wohl was dazu schreiben. Dass Drews beispielsweise ständig nach seinem Frauchen rufen musste, und zu guter Letzt mit ihr zusammen gekocht hat, war nur der Gag am Rande. Richtig am Feiern waren wir schon, als wir gesehen haben, wie er den rohen Reis erstmal in die Pfanne geschmissen hat…

Dann hat er das im Laufe der Zeit mit einem guten Liter Fischfond abgelöscht, was aber viel zu viel war, und dann mussten sie abschöpfen und und und. Die pure Überforderung. Und ich halte Drews für zu unbegabt, um das zu spielen.

Das Beste war nach all den Witzen über die Abschöpfaktion von zu viel Flüssigkeit, dass eines der Jury-Mitglieder eben genau dem Profi (ich weiss schon nicht mehr, wie er hieß) unterstellt hat, dass er bei seiner Paella wohl mit zu viel Flüssigkeit gearbeitet hätte.

Bei den anderen war es teilweise ähnlich kurios, aber weniger spektakulär. Wenngleich ich den Teufel tun würde, und dieser Sendung wegen nächstes Mal wieder einzuschalten, so kann ich doch sagen, dass diese völlig niveaulosen und blöden 2 Stunden am gestrigen Abend nicht verschenkt waren. Wollte ich nur mal gesagt haben. Haltet bei youtube Ausschau nach Ausschnitten – sowas lässt sich nicht beschreiben!

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Einparken für Profis

Ich bin ein wenig vorbelastet, was dieses Thema angeht. Ich bin beruflich Fahrer, und das ist mir bewusst. Ich bin zwar mitnichten fehlerfrei, wahrscheinlich noch nicht einmal arg über dem Durchschnitt, was das Beherrschen eines Autos angeht. Aber manchmal kann ich es einfach nicht fassen, wie unfassbar unausgeprägt das Verständnis für Fahrphysik sein muss, um einen Führerschein zu bekommen.

Von Extremfällen wie „Ich darf in einer vereisten Kurve nicht über 120 km/h fahren“ will ich gar nicht reden. Ich habe heute nachmittag einer Person zusehen dürfen müssen, die fünf Minuten lang versucht hat, einzuparken. Das Ergebnis war: Die andere Person, auf die die erste Person offenbar warten wollte, kam vor Vollendung des Parkvorgangs wieder aus dem Kaiser’s und damit hatte sich die Sache erledigt. Warum mich das so schockiert? Nun, ich habe selber schon ewig andauernde Einparkversuche hinter mir. Mit Sprintern in engen Einbahnstraßen mit kurzen Parklücken beispielsweise – oder wenn ich der Meinung war, dass der Parkplatz groß genug ist, auch wenn vorne und hinten nur je 4 cm Platz sind (Nicht lachen, das ist mein persönlicher Rekord mit Jan, dem Scénic meiner Mutter, auf den ich sehr stolz bin!). Aber wir reden hier von einem Supermarktparkplatz (quer zur Fahrbahn), der mit einer Breite von spekulativ geschätzten 3,50 m eindeutig in der Lage war, den Kleinsttransporter mit ca. 2 m Breite aufzunehmen. Die Person am Steuer schien allerdings grundsätzlich mit dem Vorhandensein einer – huch wie unüblich! – Vorderachslenkung überfordert zu sein, so dass sie es (trotz ausreichendem Platz zu allen anderen Seiten) nicht hinbekommen hat, das Fahrzeug so abzustellen, dass ihr ein Ausstieg möglich gewesen wäre.

Das finde ich dann für jemanden, der in der Stadt ein Fahrzeug bewegt, doch etwas mangelhaft. Und das ist nicht überheblich gemeint! Ehrlich!

Ich hab sowas aber bei einer EnBW-Mitarbeiterin schon einmal beobachten dürfen, die einem ADAC-Wagen aufgefahren war (oder war es andersrum?). Da wären die beiden Autos mit dem Lenkeinschlag in die richtige Richtung recht schmerzfrei entkeilt gewesen, und stattdessen endete das Ganze mit einer unter schrecklichem Lärm herausgerissenen Stoßstange…

Naja, wenn ich dann erstmal ein paar hunderttausend Kilometer im Taxi hinter mir habe, dann könnt ihr in meinem Nachbarblog sicher auch einiges über meine eigenen Verfehlungen beim Fahren lesen.

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Loch?

Als ich am Mittwoch meinen Funkschein gemacht habe, hab ich einen zukünftigen Kollegen wiedergetroffen, mit dem ich in der Taxischule immer zusammen in der Pause eine geraucht habe. Der hat ebenso wie ich am 11. November die Prüfung bestanden, und ist inzwischen – der Glückliche bekommt schon Hartz4 – schon am Arbeiten. Der sagte mir an diesem Abend, dass er am ersten Tag nach der Prüfung, so ganz ohne Lernen, regelrecht in ein Loch gefallen ist. Ein bisschen fühle ich mich heute so.

Eigentlich wollte ich jetzt in F-Hain auf der Silvio-Meier-Gedenk-Demo sein, aber ich hatte einfach keine Lust. Komisch ist nur, dass ich eigentlich auch auf nichts anderes gerade Lust habe.

Gestern haben Ozie und ich unsere Zimmer mal wieder ein bisschen auf Vordermann gebracht, und das hat so etwa den ganzen uns zur Verfügung stehenden Tag gedauert. Dafür, dass ich unnötigerweise schon morgens wach war, ist das schon beachtlich 😉

Naja, die nächsten Tage habe ich ja noch ein bisschen mit meinem Antrag zu kämpfen, und dann hoffentlich sehr schnell mit Einarbeitung und Geld verdienen, dass ich den Tag heute überleben werde. 😉

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Symbolfotos der Spitzenklasse (2)

Herzlichen Dank an welt online für diesen Schmu:

Das naheliegendste Foto schlechthin... Screenshot: welt.de
Das naheliegendste Foto schlechthin… Screenshot: welt.de

Jedes Mal, wenn Stefan Niggemeier oder Lukas Heinser über welt online schreiben, denke ich mir ja, dass es so schlimm nicht sein kann. Aber schon alleine die Tatsache, dass irgendwo tatsächlich eine 333-teilige Klickstrecke online gestellt wird…

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Ein neues Beispiel

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten sich unter dem Begriff „Kackspuren“ etwas vorstellen konnten. Ebenso bin ich mir im Klaren darüber, dass dieser Eintrag – insbesondere mit dem Foto – das Niveau meines Blogs empfindlich nach unten zieht. Dennoch bereitet es mir gerade in gewisser Weise Freude, Ralfs Hinterlassenschaften der Welt zu präsentieren. Bitte sehr:

Ralfs gesamte Produktivität, Quelle: Sash
Ralfs gesamte Produktivität, Quelle: Sash

In leidlich schlechter Qualität sei hiermit gepostet, was Ralfs produktive Leistung am Abend des 19. November war. Einen herzlichen Dank hiermit einmal mehr an unseren hausinternen Evolutionsverweigerer im Kochgewand!

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Komische Angewohnheiten

Ich bin gerade – was in letzter Zeit echt selten ist – mal wieder ein wenig am Musikhören. Dabei bin ich mal wieder bei den Vandals gelandet. Ich bin nicht einmal ein großer Freund des Old-School-Punk. Genauso wenig wie ich ein Freund von Traditionen bin.
Umso erstaunlicher ist es, dass ich seit einigen Jahren (seit inzwischen genau 10, um genau zu sein.) durchaus eine Tradition pflege. Ich höre immer als erstes Lied zu meinem Geburtstag „Happy Birtday to me“ von the Vandals. Aber damit nicht genug: Ich höre dieses Lied auch immer nur zu meinem Geburtstag, und sonst zu keiner – und ich meine keiner – Zeit des Jahres. Sollte es – was ich inzwischen weitgehend verhindert habe – in einer Playlist auftauchen, dann klicke ich es weg. Sonst begegnet einem das Lied im Gegensatz zu so manchem Klassiker ja eher selten.
Was ich wissen wollte: Bin ich eigentlich alleine mit so einem Quatsch? Ich unterwerfe mich ja sonst eher wenigen Regeln, aber das finde ich irgendwie ganz cool.

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