Monthly Archives: Mai 2008

Hm, eine Sonnenbrille…

Ja, ich gebe es zu: Ich bin kein Fan von Tokio-Hotel. Nicht nur, weil es in ist, kein Fan zu sein, sondern weil ich kein Freund davon bin, wenn Star-Rummel und Äußerlichkeiten über der Musik angesiedelt werden. Insofern begeistern mich Tokio-Hotel genauso viel wie Lordi – gar nicht. Obwohl man beiden nicht mal unterstellen kann, es wäre keine Musik, was sie machen. Aber gut!
Mit verblüffender Ratlosigkeit sah ich mich gerade einer Überschrift bei bild.de über dieses Nicht-Idol Bill gegenüber. Denn so sieht sie aus:

Quelle: bild.de

Quelle: bild.de

Im Artikel selbst wird darauf hingewiesen, dass die beiden eine Menge gemeinsam haben. Zum Beispiel legt sich Michael Jackson ja gerne mal unters Messer für sein… äh… makelloses Aussehen. Ebenso Bill! Naja, genau genommen schminkt er sich gerne. Wenn das nicht fast das selbe ist. Und beide waren sie verdammt jung, als sie entdeckt wurden und ihre Karriere begannen. Na, da muss ich doch eingestehen: Bill ist vielleicht sogar der bessere Michael Jackson. Donnerwetter! Wieder was gelernt!

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Nachwehen

Längst ist für mich das erste halbe Jahr Berlin Vergangenheit. Ich sitze hier in einer zu weit über 90 % fertigen Wohnung, bin gut eingerichtet, habe mich ans Berliner Bier gewöhnt und fühle mich eigentlich rund um „zu Hause“.
Dennoch habe ich mich gerade beim Gang durch unser Gebüsch (beim „Todesstreifen“ für Hunde) dabei ertappt, das alles hier noch neu und fremd zu finden. OK, dieses Gebüsch blüht auch das erste Mal seit wir hier wohnen, aber irgendwie hat mich doch ein kleiner Hauch von Wehmut erfasst. Es ist kein Jahr her, da existierte die WG noch in Stuttgart, in dieser engen überteuerten Bude, die uns allen irgendwie doch etwas bedeutet hat – auch wenn man ihr das nie ansehen konnte. Im Verlauf der Jahre ist die WG zu einer Art Institution geworden, mit der es diese Bude mit uns drei WG-Teilen einfach nicht aufnehmen kann.
Natürlich fühle ich mich wohl, aber es ist so viel anders, hier in den Aufzug zu steigen, als sich im Dunkeln durch den ersten Stock in unserem alten Haus zu tasten. Die Umgebung hier kenne ich inzwischen ähnlich gut, und doch ist es einfach etwas anderes.
Vermisse ich Stuttgart? Nein, Stuttgart als solches sicher nicht. Freunde und Verwandte ja, und ein bisschen auch den Status, den wir als WG hatten. Ich weiss, dass Stuttgart gut ohne uns dreie auskommt, und wir auch ohne Stuttgart. Dass ich allerdings nicht mehr in die WG in der Teichstraße fahren kann, um mich so wohl zu fühlen wie hier, das bedauere ich wirklich.
Naja, genug sentimentales Gequassel. Das versteht eh keiner, der die WG nie kannte.

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Zweifel bleiben…

Juhu! Endlich eine Antwort vom Verfassungsschutz! Sie behaupten sogar, keine Daten über mich zu haben. Wobei? Ganz sicher bin ich mir eigentlich immer noch nicht.

Der Wortlaut:

Hiermit bestätige Iich den Eingang ihres Schreibens beim Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg.
Ich darf Ihnen mitteilen, dass beim Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg soweit feststellbar keine Daten in Akten oder Dateien zu Ihrer Person gespeichert sind.
Mit freundlichen Grüßen
-Name eines Mitarbeiters-

(Hervorhebungen in Form von Unterstreichen im Original)

Soweit feststellbar? Von wem? Also hey, ich bin friedlich genug, bzw. hab mich selten genug bei was erwischen lassen, um glauben zu können, dass sie nichts über mich haben. Aber die Formulierung hat schon was für sich, oder?
Naja, dann werde ich das demnächst bei der Stuttgarter Polizei wiederholen. Die haben sicher was.

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Das größte Opfer des Irak-Krieges

Ich weiss, ich sollte nicht so viele Sachen aus dem Netz klauen, sonst sieht das noch aus, als ob ich mir aus ungelenk zusammengesuchten Seiten wie german-bash.org, bild.de und klopfers-web.de versuche, einen eigenen Blog zu basteln. Das soll es natürlich nicht sein, aber bei diesem Blogeintrag von Stefan Niggemeier kann ich mich nicht zurückhalten. Nein, das Problem ist nicht Herr Niggemeier, keineswegs. Die Quelle, oder besser das, was die Quelle wiedergibt, ist so fantastisch wie verstörend zugleich:
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat aus Solidarität und Mitgefühl zu den Soldaten, die im Irak-Krieg sterben, aufgehört mit… GOLFEN!
Also bei allem Verständnis für seltsame Lebensformen, die sich selbst um alles in der Welt aus dem Genpool entfernen wollen, aaaaber: Wie kann irgendjemand wieder gutmachen, was dieser Idiot angerichtet hat?
Was hat Volker Pispers anno dazumal gesagt über Vorwürfe, man solle nicht in einen oberflächlichen Anti-Amerikanismus abgleiten? „Aber meiner ist gar nicht oberflächlich!“ Dieser Mann an der Spitze des wohl mächtigsten Staate(nverbunde)s der Welt macht es einem nicht sonderlich leicht.
Zugegeben, ich kann Bushs Politik so ziemlich von hinten bis vorne nicht leiden. Und wie auch ein ganzer Haufen Idioten auf diesem Planeten, denen es mindestens so schwer fällt wie Bush, die Frage nach ihren Lieblingsbüchern zu beantworten, halte ich ihn für extrem einfach strukturiert. Aber das beweist er irgendwie auch immer wieder. Ich würde mich ja freuen, hier entgegen dem zum Mainstream, ja bisweilen sogar Nazi-Rechtfertigung gewordenen Anti-Amerikanismus eine frohe Botschaft zu verkünden. Aber das geht nicht. Welche nicht einzellige Lebensform ist in der Lage, den wiederzuwählen?

Sorry für so viel Populismus zu später Stunde, ich nehme gerne Vorschläge an, wie man das Thema sachlich ansprechen könnte…

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Gedanken übers Bloggen

Es ist nun das erste Mal, dass ich es über einen „längeren Zeitraum“ hinbekomme, mehr als nur einmal wöchentlich in einem Blog zu schreiben. Also so halbwegs das erste Mal. Und es ist das erste Mal, dass „eine Menge“ Leute, die mich nicht kennen, auch lesen, was ich schreibe.
Die Freude über beide Fakten ist enorm bei mir. Aber auf der anderen Seite sehe ich das, was ich mache – wie auch sonst fast alles – kritisch. Als Blogger gehört man heute in gewissen Kreisen bereits zu einer Gegenöffentlichkeit, die mitunter besser Bescheid zu wissen scheint als die „etablierten Journalisten“. Ich erlaube mir hier, die Bild-Zeitung mit ihren rund 1000 Mitarbeitern zu kritisieren und lache über politische Erscheinungen, die weltweit enormes bewegen. Natürlich mache ich mir Gedanken, ob ich (selbst in diesem kleinen Rahmen) den Ansprüchen gerecht werden kann, die mancher wahrscheinlich an mich stellt. Nun, das weiss ich nicht, und das muss ich hier in aller Deutlichkeit auch so sagen!
Ich weiss, was ich schreibe, und – so gewissenhaft ich es auch versuche – ich entdecke Tag für Tag Fehler oder ungelenke Formulierungen, die ich dann beseitige oder versuche zu erklären. Vielleicht ein Schritt in die Richtung, besser zu sein als Printmedien oder deren scheinselbstständige Online-Ableger.
Aber gerade jetzt, da ich (auch wenn es nur ein paar Cent sind) dabei bin, nebenher mit meinem Schreiben Geld zu verdienen, muss ich mir die Frage stellen, was ein Blog als Informationsmedium ist. Ein Blog ist sicher schneller, unabhängiger und damit oft interessanter als „etablierte Medien“. Auf der anderen Seite ist ein Blog auch immer wahnsinnig selektiv und subjektiv, weil jede Form der Gegenkontrolle fehlt. So sehr ich mir auch einbilde, immer nur das Richtige zu schreiben, so sehr muss ich doch darauf hinweisen, dass das alles nur eine einzelne persönliche Meinung ist. Das sollte niemand vergessen, der hier liest.
Ich denke, dass das den meisten Usern eines solchen Angebotes klar sein sollte, aber bei aller im Internet gelebten Freiheit sind wir leider noch nicht so weit. Wenn einem gefällt, was man liest, dann glaubt man es gerne und – und auch das ist typisch fürs Netz – verbreitet es schnell weiter. Das ist mitunter nicht nur positiv. Denn schliesslich bin ich, sind alle Blogger, alles andere als unfehlbar.
Dennoch denke ich, dass jeder Beitrag jenseits der zumeist profitorientierten Medien (ich zähle mich jetzt nicht dazu, weil ich wahrscheinlich nie auch nur einen bedeutenden Teil meines Lebens mit Bloggen bestreiten können werde) wichtig ist. Denn wenn ich als Blogger falsch liege, dann lässt sich ein Fehler mittels Kommentarfunktion schnell beweisen und hinterfragen.
Ich hatte eine Zeit lang den Wunsch, hauptberuflich in den Journalismus zu gehen. Ich denke immer noch, dass ich dort nicht allzu schlecht aufgehoben wäre, aber eines hat mich immer gestört: Terminfixiertes Schreiben unter „Zwang“. Ich denke, ich kann recht unterhaltsame Dinge schreiben, aber ich kann es eben (leider?) nur, wenn ich auch Lust darauf habe. Und das wollte ich mir unter keinen Umständen zerstören. Wenn ich hier etwas schreibe, dann schreibe ich es, weil es mir wichtig erscheint oder weil ich es einfach nur gerne tue.
Und welches Medium könnte dazu besser geeignet sein als ein Blog?
Es freut mich ungemein, schreiben zu können, was ich will. Es freut mich ungemein, das mit keinem Redakteur aushandeln zu müssen. Und es freut mich ungemein, direkten Kontakt zu allen halten zu können, die Kontakt zu mir halten wollen.

In meinem eigenen Selbstverständnis war ich wohl schon Blogger, bevor es dieses Wort gab. Und das ist auch gut so, liebe Ge… äh, ich, ihr wisst schon, was ich meine.

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Fuchsig deluxe

Ich wollte ein kleines Update zum Wildleben hier in Marzahn machen. Direkt vor unserer Haustüre lassen sich im optimalen Fall (neben Haustieren, Spinnen und Insekten) folgende bewegte Objekte aus der Fauna beobachten:

  • Mäuse. In Heerscharen bevölkern die kleinen Nager in freier Wildbahn unser Wohngebiet. Zwar vermisse ich unsere kürzlich verstorbenen Mausenpeoples ein wenig, aber ganz auf Entzug kann man hier nicht sein. Faszinierend sind insbesondere die Kletterübungen, die sie im Gebüsch vor dem Haus vollführen. Wir haben noch keine Ahnung, was für Drogen dort wachsen, aber wenn man sich die Viecher anschaut, dann sind es keine Beruhigungsmittel.
  • Ratten. Nicht ganz so zahlreich wie Mäuse, aber dennoch oft zu beobachten. Manche sind sogar so mutig, dass sie in kaum anderthalb Meter Entfernung zu Menschen über den Weg huschen. Die scheinen zu wissen, wem sie ihr reichhaltiges Nahrungsangebot in der Umgebung zu verdanken haben.
  • Fledermäuse. Bisher hab ich immer nur eine einzelne direkt vor der Türe herumflattern sehen, aber ich denke, dass es durchaus mehrere sind.
  • Füchse. Wahrscheinlich eher: Ein Fuchs. Der hingegen kommt seit es wärmer ist mit einer fast schon erschreckenden Regelmäßigkeit. Allzu scheu ist er nicht, bis auf 20 Meter traut er sich auch an redende Passanten ran und er läuft eben so gelassen mit Beute im Maul über den hell erleuchteten Parkplatz.
  • Hasen. Vielleicht der Grund, warum der Fuchs sich hier so wohl fühlt…

Es ist echt nett, all die Tiere hier zu sehen. Insbesondere, weil man natürlich manches Mal noch zurückfällt in den Gedanken, dass Marzahn ein notwendiges aber eintöniges graues Anhängsel einer Metropole ist. Ich bin immer noch der Meinung: Es ist eine super Gegend hier. Ich bereue nicht, hierher gezogen zu sein.

PS: Mir ist schon klar, dass die Geschichte mit den Ratten eigentlich nur darauf wartet, ins Gegenteil verkehrt zu werden. Aber ich mag Ratten nunmal. Und da ich keinerlei sexuelle Vorlieben für sie empfinde, und sie auch sonst aus der Ferne bewundern kann, mache ich mir auch keine Sorgen über ihre Funktion als Krankheitsüberträger.

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Der edle FJW

Nach Verbalentgleisungen gegenüber Vergewaltigern und Mördern ist Franz Josef Wagner von der Bild mal zur Ruhe gekommen und schreibt zum Dank an Hilfsorganisationen, die in Burma den Opfern des Taifuns helfen. Das kann man machen, man sollte es vielleicht sogar. Aber wie fast immer schafft Wagner es, daraus etwas ganz anderes zu machen: Eine Lobeshymne auf sich selbst, weil er spendet.
Bitte nicht falsch verstehen! Es ist super, das Franz Josef Wagner spendet, und es ist sicher auch nicht allzu schlimm, dass er seine Kolumne nutzt, um indirekt zu Spenden aufzurufen. Was aber erschreckend ist, ist wie er genau das Klischee bedient, das mich an vielen – oft auch nur so genannten – Wohltätigkeitsveranstaltungen abschreckt: Er kauft sich frei.
Er schreibt „Ich weiß nicht, welcher Organisation ich in diesem Monat 20 Euro gespendet habe, aber gespendet habe ich.“ Schön.
Also eigentlich interessiert es ihn nicht! „Ein Bisschen Geld kann ich entbehren, damit habe ich genug gutes getan!“, oder wie? Er erzählt mal eben, dass er einfach eine Flasche Wein weniger bei seinem Italiener trinkt, dann sind das schon 25 Euro mehr, die er spenden kann. Schön.
Wie… großzügig!?
Ich vermute, dass das auch als Begründung herhalten muss, dem „Penner“ an der Ecke keinen Euro zu geben, weil man seinen Beitrag zu einer gerechten Gesellschaft ja schon geleistet hat. Nun hab ich das Problem, dass ich mir in meinem Leben noch nie eine Flasche Wein für 25 Euro geleistet habe. Das ist nicht grundsätzlich schlimm, denn ich bin einfach kein Weintrinker, und ich lebe in einem für mein Empfinden zufriedenstellenden Umfeld. Aber von meinen 500 Euro Arbeitslosengeld werde ich wohl auch diesen Monat weder 20, noch 50 Euro – wie der großzügige Herr Wagner – spenden können.
Muss ich eben ein schlechter Mensch bleiben. Ich werde wohl nie feststellen dürfen , dass Helfer bei Katastrophen „so beruhigend wie ein Glas Milch am Abend“ sind. Ich werde nicht jede Nacht ruhig schlafen können, weil ich mir bewusst sein muss, dass ich im Vergleich zu vielen Menschen in einem absurden Luxus mit Essen, Computern und (halbwegs garantierter) Meinungsfreiheit lebe. Wie schön, dass Herr Wagner diese Probleme jetzt nicht mehr hat!

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